Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 4, 1979

Erzherzog Johann,diesen Volkshelden und -llebling par excellence, Ist tatsächlich eine Dichtung Schossers,freilich nicht seine be ste, weil zu sentimental. Dagegen hat er prächtige Gedichte über das Almleben ge schrieben, die uns das seinerzeitige Tage werk der Senner, Sennerinnen und Jäger bildhaft vor Augen führen, voller Poesie,er lebt und mit der Seele geschaut. Sein Bruder im Geiste ist Josef Moser. Er hat die Psyche der Bewohner um Mölln und Klaus in seine Verse eingeschleust, Typen aus dem Sengsengebirge, wie sie heute noch da und dort leben, gesehen mit dem Blick des Dorfbaders,aber eines studierten, der er war,jede Zeile kräftig und manchmal mit einem Schuß Humor aufgehellt, sogar ironisch betrachtet, eben im sicheren Visier eines Landarztes eingefangen und daher untrüglich, keine Karikaturen, sondern im mer Menschen,die eine Berglandschaft ge formt hat. Gegen sein Lebensende wird ihm der ärztliche Dienst in diesem Land zu viel, er zieht nach Sierninghofen, dort gibt er den Berufganzauf,ziehtzu seiner Tochter nach Steyr, wo er 1893 stirbt. Im Doppelgrab mit Anton Schosser, das es heute noch gibt, ist sein Sterbliches Im Steyrer Friedhof zerfal len, ist Erde geworden und nährt eine Birke, die über dem Grabhügel wacht. Der Dritte im Bunde hat sich im Tode unweit von dem Schosser-Moser-Grab eingefun den, der viel jüngere und vielseitige Gregor Goldbacher. Er folgte den beiden auch erst im Jahre 1950. Steyr hat ihm so manche Rettung unwiederbringlicher Werte vor Zerf ^ ^ in ^ ' ^ ^^ ilorln, ^ ""fl mofcr T ''■-is et" "'''*•■■ "" -ST- Snr ""mu •''^rajISr ÄJ. 3, " »«■». «Mhl» r jur ,"1^1 1,1 Oben; ,.Aufruf zur Errichtung einer Gec büste des Volksdichters Josef Moser ir 1912, Oberösterreichisches Landesmu: Foto: Fr. Gangl Bir Säcit)nai^tahrlppr. Brr (ngti rottfit Sif Jjirttn auf. Itl <rmsfn): „Sloria, £Iaria in excelsis deo." Sjirt ((inst); „äülaa ia iaa für a Juhri unl für a iSfdiraa? fHcin lBad)l, ra miiafftn lEnstl (tin. Silianirl ia'a?" !fl: „ZmölR Ijata sldilasn, jmälfi Sata gfdjlasnI" I t^irt: „äälae i,at (i' dtnn juatragn äälia'a jmälffi l)al sfrfjlasn?" gtl: „£ln klfinta Ifiinti gtbortn i(t." rt: „äSo?" gjt: „2b Brti|lrl|tniI" rt: „Saa?" grt: „Zn ßrtljlttjnn in «nem Stall!" rttn: „iBaa toiirn mir all, Baa lobtn mir alil" Links: Das Steyrer Kripperl. Scherensc von Dorothea Holzleitner, Enns. Worte Liedertexte sind Auszüge aus den Orig texten und vorgeführten Liedern, zusar gestellt von Studienrat Prof. Gregor Goldbacher. Seite 5.

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