Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 3, 1979

Landeskunde — Heimatforschung — Heimatpflege Dietmar Assmann Es läßt sich nicht leugnen, daß sich in unse rem Heimatland das Fehlen einer traditions reichen Universität mit einer geisteswissen schaftlichen Fakultät in verschiedenen Be langen der landeskundlichen Forschung als Mangel erweist. Es ist aber durchaus nicht so, daß es deswegen keinerlei Arbeiten auf diesem Gebiet gegeben hätte. Was fehlt, sind neuere Standardwerke - die einzige brauchbare ,,Landeskunde" Oberöster reichs ist immer noch der ,,Piliwein"; sie ist in den Jahren 1827-32 in vier Bänden er schienen (siehe Titelblatt des 3. Bandes). Damit sind wir auch bereits bei der Nennung einiger Persönlichkeiten, die sich um die Landeskunde unserer Heimat besonders verdient gemacht haben. Vorausgeschickt sei, daß wir unter Landeskunde ,,die be schreibende und erklärende Zusammen fassung der Ergebnisse verschiedener Forschungsdiszipiinen zu einem einheitlichen Bild eines bestimmten Gebietes" verstehen; Bild und Karte ergänzen dabei den Text. Ais ersten Ansatz einer Landeskunde von Oberösterreich können wir-abgesehen von den Städtebiidern M. Merians - Georg Vischers Werk ,,Topographie Austriae Superioris" (1674) ansehen, das neben einer Karte des damaligen Oberösterreich (siehe Ausschnitt daraus) 226 Ansichten von Städ ten, Stiften, Klöstern, Herrschaften, Burgen und Schlössern zeigt. Georg Matthäus Vischer wurde am 22. April 1628 in Wenns im Pitztai geboren. Nach seinem Studium der Theologie wurde er Weitpriester der Diözese Passau. Zunächst Waiifahrtspriester in Andrichsfurt, war er 1666-68 Pfarrer in Leonstein. Vor seinem Theoiogiestudium war er Soldat, was in ihm vielleicht sein kartographisches Interesse erweckte. Nicht unerwähnt sei, daß Vischer einer der ersten Kartographen war, der das aufzunehmende Land aufgrund eigener Be reisungen zeichnete. 1669 lag seine Karte von Oberösterreich (ohne innviertei) im Stich vor. Nunmehr widmete er sich voii und ganz der Kartographie und Topographie und stellte auch für andere Länder hervorraunlr beS • _ , ■■ (ärj^eräogf^itmä pejlerrct^ ob bcx 0.nnö wnij beS Xicitfer 2)cr §au8rucJfrcid. ■- i^it (tnem wetc^eS •• ■- juglete!^ -baS . T «iibber SS:rei0 a11b beVfegem s ' ' .^crauSgrgcben »on . ■ ' ' ' SScncbiFt laifetl. {bnig(. ^covinsiat • 0taat8 • !5iic^^aUun36> '. Offijiat. 4. ■■ ' • Non fumum ex splendore, sed ex fumo ' lucem dare cogito. HonATirs. • ■ >* ■ ^S30QOOOOOQOOQOOOOQDOOOao^>f(jJ[)Q(jOpOoboOQd6"QgoaBl08oOOQOOCr ■ f. :i?iV .1 fiittj 4850., ■" r. Sei) Jo/i. Christ. Quandt", Äa^tlcr'S fecl. (£tb«m. : L. Titelblatt des 3. Bandes des fünfbändigen Werkes von Benedikt Pillwein ,,Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg". Piiiwein wurde am 26. 11. 1779 in Obersulzbach (NO.) geboren und starb am 27. 1. 1847 in Linz m. \ 'Mrjirjty JPdüii. 'Jai/um ft*.' r 'V- . vin-rti /Cz\ M jSrSchiCircti. ^ Secocra-'^^i i'rtn' 1 St I ^SnoorrHam, """ tL 'iMllP' '• /h ■ ' Ausschnitt von der oft zitierten Karte Oberösterreichs in dem landes kundlichen Standardwerk Georg Matthäus Vischers ,,Topographia Aus triae Superioris", erschienen 1674. Georg Matthäus Vischer lebte von 1628 bis 1696 (geboren in Wenns Im Pitztal, gestorben In Linz)

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