Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 3, 1979

4. Du und die Gendarmerie / Vor allem Behandlung von Fragen der Verkehrsdlszlplln mit einem Gendarmerlebeamten. 5. Das Rote Kreuz und die Feuerwehr / Teilnahme an Einsatzübungen mit entspre chenden Erläuterungen. 6. Du und das Bundesheer / Besichtigung einer Kaserne und Gespräche mit Offizieren und Präsenzdienern. Seminare zur politischen Bildung werden alijährlich vom Landesinstitut und der mit ihm in Personalunion vereinten Förde rungsstelle des Bundes für Erwachsenen bildung vor allem für Mitarbeiter veranstal tet, wobei besondere Gedenktage oder ak tuelle Ereignisse die Thematik bestimmen (z. B. 60 Jahre Republik Osterreich, Terro rismus, Oberösterreich in der NS-Zeit, usw.) Projektgruppen entstehen jeweils aus gegetsenem Anlaß, wie z. B. Restaurierung ei ner Kapelle als Gemeinschaftsarbeit, Foto dokumentation im Dienst der kulturellen Raumordnung, Errichtung einer Sternwarte, Anlegen eines Lehrpfades, eines Kinder spielplatzes oder Revitalisierung einer Fiiialkirche, und fördern entscheidend die Gemeinwesenentwickiung. Besondere Zielgruppen sind für das 00. Volksbildungswerk u. a. die Eitern behin derter Kinder, für welche seit drei Jahren einwöchige Sommerseminare durchgeführt werden. Aber auch den Alleinstehenden (z. B. durch die Aktion ,,Weihnacht in der Ge meinschaft"), den Senioren, wie auch den Pendlern und Gastarbeitern widmen die Einrichtungen des Oö. Voiksbiidungswerkes in zunehmendem Maße ihre Arbeit. Perspektiven Das Land Oberösterreich hat die Förde rungsmittel für Erwachsenenbildung in den letzten Jahren verstärkt und seitens des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst werden alljährlich Projektförde rungsmaßnahmen für die oberösterreichi sche Erwachsenenbildung getroffen, öffnet sich doch der Erwachsenenbildung ein im mer breiteres Arbeitsfeld. Deshalb ist es al len Bildungseinrichtungen bestimmt, immer im Werden und im Ausbau begriffen zu blei ben. Jeder Bildungsplan ist daher zukunftsorientiert, ohne dabei auf Tradition verzich ten zu können, denn ,,Tradition bedeutet nicht, Asche bewahren, sondern eine Flamme am Brennen erhalten" (Jean Jaures). Welche Entwicklung unsere Gesellschaft im postindustriellen Zeitalter nehmen wird, ist nicht abzusehen. Energiekrisen, Umwelt verschmutzung, atomare Bedrohung, die Not in der dritten Welt wie das Bangen um wirtschaftliche Prosperität und sichere Ar beitsplätze sind auch für die Erwachsenen bildung eine Flerausforderung. Die Praxis konfrontiert uns zudem noch mit den Pro blemen des Konsumzwanges und Lei stungsdrucks, der Lebensangst, des Alko hoiismus, des Drogenmißbrauchs und schließlich mit einer zunehmenden Krimina lität. Angesichts dieser Perspektiven wären Mutlosigkeit und Pessimismus ebenso fehl am Platze, wie ein blinder Bildungsoptimis mus. Der Erwachsenenbildung wird aber das Wagnis nicht erspart bleiben, die Dinge offen beim Namen zu nennen, wenn es um den Menschen, seine Existenz, seine Rechte und seine Würde geht. Humane Bildungspolitik weiß um ihre Ver antwortung. Vor dem Zwielicht einer Unge wissen Zukunft darf daher nicht ausschließ lich in unverbindliche Vermittlung von Sachwissen ausgewichen werden. Ein ge wissenhafter Lehrer Ist der, dem das Lehren besonders schwer fällt, denn für ihn wie für jeden, der Verantwortung trägt, gilt der Satz: ,,Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter als sich in offenem Gegen satz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky) iTi 1'^ Bildungshaus Schloß Puchberg Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, sobald man aufhört, treibt man zurück. (Benjamin Britten) Was ist das? Das Haus der Erwachsenenbildung der Diözese Linz. Was passiert in Puchberg? Erwachsene Oberösterreicher holen sich Wissen in Fragen, die sie bewegen: Fragen der Politik, der Wirtschaft, der Kirche, der Familie, des Berufes, der Kultur, verschiedener Wissenschaften, der menschlichen Zukunft usw. Wer bringt Wissen? Universitätsprofessoren verschiedener österreichischer und deutscher Universitä ten, Professoren von Gymnasien, Lehrer, Beamte, Vertreter von Parteien, Künstler, Kunstkritiker. Wer hört zu? Niemand hört nur zu. Interessierte Menschen erarbeiten sich entsprechendes Wissen durch Referate, Gespräche, Arbeitskreise, Diskussionsrunden, mit ver schiedensten Darbietungsmitteln. Wer kommt nach Puchberg? Interessierte, engagierte Menschen aus allen Berufs- und Bildungskreisen. Ca. 270.000 Menschen haben seit 1953 von den Angeboten des Bildungshauses Puchberg Gebrauch gemacht.

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