Fluß sehr intensiv als Nachschubiinie ver wendete. Er entschloß sich daher am 11. Juni 1809, einen Konvoi, der Munition und Proviant sowie Truppen beförderte, anzu greifen. Dabei schössen Hartmanns Landwehrieute so zieisicher, daß der Feind mehr als 50 Tote und zahlreiche Verwundete zu bekiagen hatte. Dieser Überfaii genügte, um von nun an den französischen Nachschub dem Landweg anzuvertrauen. Für Generai Wrede allerdings war er Anlaß, am 22. Juni einen energischen Vorstoß ins Mühiviertei mit Richtung Heiimonsödt und Kirchschiag zu unternehmen. Hier hatten die Österreicher unter dem Kommando von Hauptmann Kromer eine Verteidigungslinie von Rohrbach über Wiidberg bis Auedt gezogen. Ais Wrede anmar schierte, kam es zu einem hitzigen Gefecht, bei dem die Bayern die Oberhand behielten. Ein kieinerTeii von ihnen griff die Steiiungen bei Wiidberg und Auedt an, das Gros aber wandte sich überGeitenedt und Kronabitedt gegen Rohrbach, worauf sich die Österrei cher nach Bajonettkämpfen über Kirch schiag zum Breitenstein zurückziehen muß ten. Doch auch Wrede stellte die Aktion ein, da ihm gemeidet worden war, daß Feidmarschaiieutnant Somariva versuchte, ihm von Gaiineukirchen her den Weg nach Urfahr abzuschneiden. Einen Tag später rückte Wrede mit seiner Division ins Marchfeid ab. in Urfahr verblieben nur die bayerische Bri gade Minuzzi und etliche Einheiten von der thüringischen Division Rouyer. Das ermunterte Somariva, offensiv zu wer den. Wie Feidzeugmeister Koiowrat im Mai marschierte er am 9. Juli in drei Kolonnen gegen Urfahr vor und gelangte tatsächlich mit der Hauptkoionne bis Katzbach und Au hof, das im Sturm berannt wurde. Ais jedoch der Gegner Reserven einsetzte und das Fort Pontecorvo auf dem Pöstiingberg nicht ge nommen werden konnte, ließ Somariva zum FÜR UNSERE KUNDEN HABEN WIR WELTMARKEN EXKLUSIV IM SPEZIALDEPOT Rückzug blasen und nahm wieder seine aiten Steiiungen bei Neumarkt ein. Diese kraftlose Demonstration, die auch taktisch schiecht angelegt war, kostete mehr als hundert Österreichern das Leben oder die Gesundheit. Den einzigen Erfolg erntete die linke Fiügeikoionne Somarivas unter öberstieutnant Scheibier. Die Franzosen hatten auf dem Tabor gegenüber Mauthausen eine Befesti gungsanlage errichtet. Es handelte sich um einen doppelten Paiisadenwaii, um einen tiefen Graben und um die Stellung für zwei Geschütze. Scheibier übersetzte nun am 9. Juli mit vier Schiffen die Donau und griff die Redoute frontal an. Die Franzosen wehrten sich kräftig; vor allem ihr Kartätschfeuer setzte den Österreichern - in der Mehrzahl Infanteristen vom Regiment Mittrowsky (In fanterieregiment Nr. 40, Werbebezirk Mähren/Gaiizien) - hart zu. Trotzdem erstürm ten sie die Anlage und zogen sich erst zu rück, als von Enns her französische Ver stärkung nahte, öberstieutnant Scheibier brachte rund 200 Gefangene ein, die beiden Geschütze wurden in die Donau versenkt. Bei diesem Unternehmen zeichnete sich öberieutnant Emeder besonders aus. Am 12. Juli 1809 - an dem Tag kam es noch zu einem heftigen Vorpostengefecht bei Un terweitersdorf - wurde der Waffenstillstand verkündet, dem schließlich der Frieden von Schönbrunn folgte. An die kriegerischen Er eignisse im Mühiviertei, das bis 4. Jänner 1810 von den Franzosen besetzt blieb, erin nern in einem Waidstück der örtschaft Au edt im Gemeindegebiet von Heiimonsödt ein spätgotisches Steinkreuz und beim Bauern gut Sonnieithner in der Gemeinde Unterwei tersdorf ein Grabstein mit der Aufschrift ,,Franzosengrab 1809". Weitere solche Gräber finden sich bei Waidhausen, Mühiiacken, Aitenberg bei Linz, Neumarkt im Mühikreis, Vorderweißenbach, Schenkenfeiden und Pregarten. in Wirklichkeit freilich handelt es sich bei diesen ,,Franzosengrä bern" nicht um Beerdigungsstätten für ge fallene französische Soldaten, sondern für Sachsen, Bayern und Württemberger, die als Angehörige der Rheinbundtruppen für Napoleon ins Feld zogen und ihr Leben las sen mußten. FEINPARFUMERIE NEBEN DER BAHNHOFAPOTHEKE FIGULYSTRASSE 1, BEIM VOLKSGARTEN
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