Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 3, 1979

lingberg blieb nur eine schwache Abteilung zur Sicherung. Der Angriff auf Urfahr, der von Kolowrat schlecht vorbereitet war und in erster Linie daran scheiterte, daß Feldmarschalleutnant Somariva keine Kenntnis vom Terrain hatte, kostete die Österreicher drei Offiziere und 77 Mann an Gefallenen, 15 Offiziere und etwa 400 Mann waren verwundet, 15 Offi ziere und 410 Mann gerieten in Gefangen schaft. Die Württemberger und Sachsen verloren fünf Offiziere und 37 Mann an To ten, 12 Offiziere und 291 Mann waren ver wundet, ein Offizier und 46 Mann waren vermißt bzw. gefangen. Dem Jägerregiment zu Pferd Herzog Louis verlieh König Fried rich von Württemberg für die Attacke bei Katzbach eine Ehrenstandarte, die das Re giment bis 1918 führte. Nicht minder erfolglos als Vukassovich und Somariva blieb die linke Kolonne des Korps Kolowrat unter Feldmarschalleutnant Saint Julien. Sie erreichte am 17. Mai um etwa 15.30 Uhr dem Befehl entsprechend die Hö hen nördlich von Mauthausen, von wo aus ihre Artillerie ein ganz und gar wirkungslo ses Feuer auf württembergische Stellungen südlich der Donau eröffnete. Als Saint Julien die Nachricht vom mißlungenen Urfahrer Treffen erhielt, marschierte er unverzüglich nach Gallneukirchen. Die einzige Feindbe rührung hatte eine Husarenpatrouilie, die am Vormittag des 17. Mai bei Mauthausen auf einen feindlichen Vorposten stieß und nach einem kurzen Geplänkel sieben Würt temberger gefangennehmen konnte. In den folgenden Tagen und Wochen kam es im Mühlviertel laufend zu Zusammenstößen zwischen österreichischen Nachhuten und Sicherungen und Aufklärungsdetachements der Rheinbundtruppen. So prallten bereits am 18. Mai württembergische Jäger zu Pferd auf die Arrieregarde der Kolonne Somariva unter Oberstleutnant Süden bei Alt-Hellmonsödt, wobei die Österreicher zehn Gefallene, zwei Verwundete und einen Vermißten zählten, bei den Württembergern gab es einen Toten und mehrere Verwunde te. Am 19. Mai entspann sich ein Gefecht im Raum von Unterweitersdorf, Gauschitzberg und Götschka; hiebei gelang es österreichi schen Husaren, bis nach Katzbach vorzu dringen, ohne sich natürlich halten zu kön nen. Am 5. Juni - das Korps Kolowrat war am 26. Mai ins Marchfeld abgerückt, im Mühlviertel blieben nur etwa 8000 Mann un ter Feldmarschalleutnant Somariva - stie ßen im Marktgebiet von Gallneukirchen eine österreichische und bayerische Patrouille aufeinander, was für den Markt fast eine Ka tastrophe bedeutet hätte; General Wrede, Kommandeur der Bayerischen Division und seit dem Abzug Vandammes und Bernadet tes Befehishaber im Linzer Brückenkopf, er schien mit 600 Mann am Nachmittag des selben Tages in Gallneukirchen und wollte die Siedlung aus Rache für die Gefallenen - die Bayern hatten bei dem Patrouillenge fecht einen Offizier und sechs Mann verlo ren - niederbrennen lassen. Erst auf Bitten angesehener Bürger zog sich Wrede nach Linz zurück. Eine für die Franzosen und ihre Verbünde ten folgenschwere Waffentat lieferte Oberst Hartmann von Hartenthai. Er biwakierte mit seinem 2. böhmischen Landwehrbataillon um Obermühl und Kirchberg ob der Donau und hatte festgestellt, daß der Gegner den m

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