Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 3, 1979

Links: Die restaurierte Barockorgel in der Fiiiaikirche zum hi. Jakob in der Ortsctiaft Antiangkirchen bei St. Wiiiibaid, BH. Schärding. - Foto: Fr. Gangi rer" Kirche geworden, deren Schicksal sie angeht, weil sie an der Bewahrung mitgear beitet haben, und deren Fortbestand sie in teressiert. Was anderswo viel Arbeit braucht - die Menschen für wertvolles Bauerbe zu interessieren, eine Gemeinschaft zu bilden und ein Verantwortungsbewußtsein zu wekken - ist hier fast von selbst gelungen und wird durch gemeinsame Veranstaltungen welter gefestigt. St. Jakob wurde als Grenz kirche in den historischen Wanderweg von St. Willibald einbezogen und ist ein dankba res Ausflugsziel für Urlauber und Einheimi sche, zumal daneben ein gutes Gasthaus zur Rast einlädt. St. Nikola, Natzing Die Restaurierung einer Fiiiaikirche bringt der Gemeinde Segen. Das gemeinsame Wollen, die viele Arbeit, die nur Hand In Hand zu leisten ist, das Zusammenhelfen, die Freude an der Bewältigung von schier unmöglichen Schwierigkeiten verbinden die Menschen, die sich durch diese Arbeit näher kennenlernen, zu einer großen Nachbar schaft werden. Die Bewohner von Pram können das bestätigen! Ihre Filialkirche St. Nikola stammt aus der Endzeit des Bauernkrieges und wurde von der bäuerlichen Bevölkerung in Dankbarkeit aus der Ruine einer größeren Kirche erbaut. So kommt es, daß sie von außen ein goti sches, von Innen ein Renaissance-Ausse hen besitzt. Die Einrichtung ist barock. Oberschuirat Heinrich Hochmair brachte den Stein ins Roilen, die Aktion leitete Volksschuidlrektor Franz Stelnböck im Ein vernehmen mit Pfarrer Kaltsels dann mit viel Geschick und Umsicht. Er holte die Bewoh ner von Pram zusammen und werkte mit Ih nen am Bau, die Frauen webten einen Tep pich, der alte Schloßher spendete einen Wandbehang, der Schmied fertigte ein gro ßes Eisengitter, die Zimmerer und ihre Hei ter hackten Schindei zur Wandverkleidung und Naturverbundene schufen eine kleine Anlage um den Augenbründlstein. Alle Hände regten sich für Gotteslohn. Manche hatten gute Ideen für die Beschaffung des nötigen Geldes - sie fotografierten die Kir che und verkauften Ansichtskarten, legten einen alten Stich von Pram neu auf, die Vor tragenden im Kathoilschen Bildungswerk verzichteten auf ihre Honorare und die Pramer seihst hielten es für Ihre Pflicht, zahl reich zu kommen und zu geben. Zum Patroziniumsfest lud man bisher immer Bischöfe und Prälaten ein, die angesichts des Eifers der Pfarrangehörigen gerne zusagten. Ein Sonderpostamt mit Nikolausstempel brachte jedesmal den erwünschten finan ziellen Erfolg. Das Nikolausfest Ist eigent lich aus dem Jahresbrauchtum nicht mehr wegzudenken. Und das Jahr über finden Hochzeiten, Taufen, sowie kleine Feste und Feiern und seit einiger Zeit auch Konzerte statt, für die man nun auch noch die kleine Tragorgel hat restaurieren lassen. Kaum eine andere Aktion der ErwachseLinks: Landeshauptmann Dr. Ratzenböck feiert mit der Bevölkerung die Orgeiweihe in Antiangkirchen, Gemeinde St. Wiiiibaid. - Foto: G. Proier I.'. Rechts: Außenansicht der liebenswerten Fiiiai kirche zum hi. Nikolaus in der Ortschaft Nat zing bei Pram, BH. Schärding. - Foto: J. Mader 'fc7

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2