Die Mitgliedelnrichtungen des Oö. Volksblidungswerkes gliedern sich in zehn Haupt gruppen. Die Bezirks- bzw. regionalen Or ganisationen kultureller Erwachsenenbil dung, die Institutionen mit spezieller Ziel setzung, die örtlichen Volksbildungswerke sowie die Bildungszentren stehen in einem besonderen organisatorischen Nahverhält nis zum Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege. Das Institut nimmt für sie ge wisse zentrale Agenden, wie z. B. Werbung, Mitarbeiterfortbildung, Referentenvermitt lung und dergleichen subsidiär wahr. Die Kurse und Seminare der Bildungszentren werden unmittelbar vom Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege program miert und organisiert. Von der Vielfalt kultureller Initiativen und Aktivitäten in unserem Land zeugen die 39 Bezirks- bzw. regionalen Organisationen, die im Rahmen des 00. Volksbildungswer kes tätig sind. Viele von ihnen wurden im Einvernehmen oder über Anregung des Landesinstituts für Volksbildung und Hei matpflege im Rahmen des 00. Volksbil dungswerkes gegründet, so z. B. das Be zirksvolksbildungswerk Urfahr, die Arbeits gemeinschaft Theater-Landabonnement, der Landesverband für Schulspiel und Ama teurtheater, der Musische Arbeitskreis, die Arbeitsgemeinschaften der Freunde der Volkskunst und der Heimatpfleger sowie die Projektgruppe für Raumordnung. Von den weiteren Organisationen, die zum 00. Voiksbildungswerk gestoßen sind, seien u. a. genannt: die Verbände der Heimatund Trachtenvereine und der Steizhamerbund der Freunde oö. Mundartdichtung. Gleiches gilt für die 106 Einrichtungen mit spezieller Zielsetzung im lokalen Bereich, wie etwa Kulturgemeinschaften, Foto- und Filmklubs, naturwissenschaftliche und lite rarische Arbeitskreise, Sing- und Musik gruppen, Kultur- und Heimatvereine, Sternwarten, volkskulturelle Arbeitsge meinschaften, usw. Bezirks- bzw. auch vier telweise zeigen sich verschiedentlich aus gesprochene Ballungszentren mit häufig mehreren Einrichtungen des Oö. Volksbiidungswerkes an einem Ort. Mag es dabei auch zu gelegentlicher Konkurrenz kom men, so kann diese Vielfalt autonomer loka ler Organisationen keinesfalls negativ be wertet werden. Sie ist vielmehr ein We sensmerkmal der demokratischen Bil dungsgesellschaft. Der gemeinsame Ge danke, auf je eigene Weise der Erwachsen enbildung zu dienen, verbindet alle Mitglie der des Oö. Volksbildungswerkes, so daß man von einer Einheit in der Vielfalt spre chen kann. Aus der Statistik des Oberösterreichischen Volksbildungswerkes 1978 ZI. d. Veranstaltung Ortl. Volksbildungswerke samt Einsatzorten 11.697 ZI. d. Besuche 890.017 Bildungszentren Bezirks- und regionale Organisationen Institutionen mit spezieller Zielsetzung Einsatzorte des Oö. Volksbiidungswerkes Volkshochschulen im Verband der Oö. Volkshochschulen samt Nebenstellen Katholische Bildungswerke der Diözese Linz samt Einsatzorten Evangelische Bildungswerke Bildungshäuser 00. Volkswirtschaftliche Gesellschaft 0. Gewerkschaftsbund, Landesexekutive Oberösterreich, Bildungsreferat Statistik 1977 Dimensionen Engelbert Tauscher, Vorsitzender der Veriagsgruppe ,,Engagement", kritisiert an der aktuellen Bildungspolitik die offensichtliche Bevorzugung der reinen Wissensvermitt lung. Er widerspricht der Auffassung, daß es genüge, wenn Kinder, junge Menschen und Erwachsene ihren Wissensschatz erwei tern, um die menschliche Gesellschaft zum Idealzustand führen zu können. Es werde, bemerkt Tauscher, dabei Wesentliches übersehen, nämlich die Tatsache, daß die eigentlichen Probleme nicht im Mangel an Wissen liegen, sondern in der Entwicklung des emotionalen Erlebens. Es scheint, als habe die kühl berechnende Erfolgsgeneration das emotionale Erleben im Bildungsprozeß als fortschritt-hemmend dem Sperrmüll unseres Wohlstandes über antwortet. Dies hat sdinen Niederschlag in einer auf Sachlichkeit bedachten Bildungs reform gefunden. Ihre Promotoren stehen allerdings den gegenwärtigen pädagogi schen Problemen vielfach ratlos gegenüber. Paul Stöcklein verweist in seinem Artikel ,,Das verketzerte Gefühl" jedoch auf die tröstliche Tatsache, daß die Menschen im Leben doch gescheiter sind als in der Theo rie und ,,erkenntnisvoiler in den Alltagsent scheidungen als in den Distinktionen der Diskussionen". Dies hat sich in der Praxis nur zu deutlich bestätigt. Erwachsenenbildung versteht sich als drei dimensionaler Prozeß. Demnach wurde der Davon 31 kooperative Kulturwochen des Oö. VBW mit 372 Veranstaltungen und 104.160 Besuchern sowie 169 mehrtägige Kurse und Seminare mit 5201 Teilnehmern. 6061 160.010 Davon 4055 Kurse mit 50.470 Teilnehmern. 4156 402.093 212 12.330 620 26.496 Vorwiegend mehrtägige Seminare ohne Gastveranstaltungen. 87.743 Organisationsstruktur des Oberösterreichi schen Volksbildungswerkes ein nach drei humanreievanten Dimensionen ausgerich tetes Biidungskonzept zugrunde gelegt. Es sind dies die personale, die kulturelle und schließlich die soziale Dimension. Ihr ge meinsamer Bezugspunkt liegt im metaphy sischen Kraftfeld, denn letztlich geht es um die Sinnfrage des Lebens. Daß die Erfah rungswissenschaften die Sinnfrage des Le bens geradezu ignorieren, beklagt schon Leo Tolstoi. Aber auch die Philosophie bleibt ihm eine Antwort auf die Sinnfrage schuldig. So sucht Tolstoi eine Antwort aus dem Glauben. Bezeichnend für das wachsende Interesse an der Sinnfrage war die außeror dentlich hohe Beteiligung an den Ge sprächsrunden als Sozialphase zu den bei den Medienverbundprogrammen des ORF ,,Wozu glauben?" und ,,Wem glauben?" Zur Sendereihe ,,Wozu glauben?" wurden allein in Oberösterreich in 141 Pfarren 176 Ge sprächsrunden an 922 Abenden mit rund 10.000 Teilnehmern durchgeführt. In 287 Pfarren befaßten sich rund 24.000 Personen in 477 Gesprächsrunden an 1427 Abenden mit der Sendereihe ,,Wem glauben?". Daß die personale Dimension in den Pro grammen der Erwachsenenbildung an Be deutung gewonnen hat, darf als unmißver ständliche Antwort auf die sich immer kras ser manifestierenden emotionalen Ausfalls erscheinungen in unserer Industrie-Gesell schaft verstanden werden. Unsere Arbeitswelt ist in vieler Hinsicht
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