Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 3, 1979

Das Landesbildungszentrum Schloß Zell an der Pram Im Innviertel ist seit dem 14. Jänner 1979 In Betrieb, Über seine kunsthlstorlsche Bedeutung und Restaurierung berichtete Lan deskonservator Dr. Norbert WIbIral in Heft 4/1978 unserer Zeitschrift teilnehmer ihren Familien das Stift zeigen, genauso wie es die Niederländer getan ha ben und noch tun, denn immer wieder teilen sie es so ein, daß sie der Urlaubsweg über Reichersberg führt. Schneil verbreitete sich die Kunde von der Möglichkeit, in Reichersberg ausspannen, ein Hobby erlernen und vielleicht sogar ein ganz anderer, zufriedenerer und giücklicherer Mensch werden zu können. Selbstver ständlich kommen die meisten Besucher aus Oberösterreich, aber auch die anderen Bundesländer sind vertreten, ganz beson ders Wien und Salzburg. Obwohl die Bil dungszentren vor allem der ländlichen Be völkerung eine Chancengleichheit in der Fortbildung geben sollten, kommen so viele Menschen aus den Städten, weil sie einfach die ,,Oase der Stille" suchen. Der gute Ruf des Bildungszentrums Stift Reichersberg drang natüriich auch über den Inn und re gelmäßig sind ca. 15 bis 25 Prozent der Teil nehmer aus Bayern und Schwaben. Der weltaufgeschlossene Abt des Zister zienserstiftes Schlierbach bot bald auch sein Kloster zur Errichtung eines Biidungszentrums an. Prior Dr. Isfried Pichler baute das Stift Schlägl zu einem Bildungsheim für kirchliche Anliegen des Bezirkes aus und räumte dem 00. Volksbildungswerk alle freie Zeit für Kurse und Seminare ein. Das vierte Bildungszentrum entstand im Schat ten der großen Schwanthaler-Ausstellung in Reichersberg, die eine Verlegung der Kurse notwendig machte. Glücklicherweise be stimmte Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck zur selben Zeit das Schloß Zell an der Pram zum Landesobjekt für Denkmal pflege. Er rettete nicht nur das kulturell und künstlerisch wertvolle Jagdschloß der Her ren von Tattenbach vordem Verfall, sondern gab ihm auch eine neue zeitgemäße Wid mung, indem er es zum Landes-Bildungszentrum ernannte. Die Restaurierungs- und Adaptierungsarbeiten zogen sich einige Jahre hin, aber am 14. Jänner 1979 war es ihm möglich, das erneuerte Schloß dem Inn viertel als Geschenk zum Jubiläum seiner 200jährigen Zugehörigkeit zu Oberöster reich zu übergeben und zugleich der ganzen musisch interessierten Bevölkerung. Seit der Eröffnung erlebte Schloß Zell an der Pram nicht nur viele Kurse und Seminare, sondern auch einige bedeutende musische Veranstaltungen, wie z. B. den Besuch des Grazer Philharmonischen Streichquartetts (oben) und die Dichterlesung von Burgschau spieler Walter Reyer (darunter). - Fotos: G. Proier

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