Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 3, 1979

Im Augustinerchorherrenstift Reichersberg am Inn begann es. Das Biidungszentrum Stift Reichersberg ist durch seine Seminare und Kurse vielen Menschen zur zweiten Heimstatt geworden m Neben vielen Themen erfreuen sich besonderer Beliebtheit die Kerbschnittkurse von Konsuient Josef Mader. Der Kursieiter bei der Korrektur Ein Kursteilnehmer bei intensiver Arbeit. Sämtliche Fotos; FR. Gangi -- 1 > Aus all diesen Bedürfnissen, Wünschen und Gedanken entstand die Idee der Bildungs zentren des Oö. Volksbildungswerkes mit ihren Wochenendkursen, den Besinnungs tagen und Urlaubswochen. Diese Idee fand die Anerkennung und Förderung des Leiters des Landesinstitutes für Volksbildung und Heimatpfiege, Wirki. Hofrat Prof. Dr. Alde mar Schiffkorn, und traf sich glücklicher weise mit den Intentionen der Stiftsieitung Reichersberg, so daß ihre Verwirklichung in absehbare Nähe rückte. Prälat Oduif Dan ecker und sein Konvent, immer bestrebt, den Auftrag ihres Ordensstifters - Religion und Kultur zu verbreiten - in zeitgemäßer moderner Form zu erfüllen, begrüßte das Vorhaben, das Stift zu einem Biidungszen trum zu machen und leerstehende Räume einer der Allgemeinheit dienenden Nutzung zuzuführen. Die wichtigste Voraussetzung - ein Haus mit einer guten Ausstrahlung - war nun im Stift Reichersberg gegeben. Eine einfache Un terbringung, gute Hausmannskost, gemütli che Arbeite- und Freizeiträume sollten den Aufenthalt erholsam machen. Das Beson dere aber sollte die Betreuung sein: das Spürbarwerden des Angenommenseins durch eine herzliche Aufnahme, ein freund liches Wort zur rechten Zeit und das Wissen, daß für jedermann jemand da ist, der sich für ihn interessiert und ihm auch einmal Mut zu spricht - am ersten Nachmittag zum Bei spiel, wenn Zweifei am Können aufsteigen -, und ihm zuhört, wenn er am zweiten Tag abends seine Seeieniandschaft freilegen will. Ein Beiprogramm in den Mittags- oder Abendstunden, Ausflüge, Kunstführungen, Konzerte, Gottesdienste, Ausstellungen oder Vorträge sollen immer wieder die Ver flochtenheit des Lebens mit der Kunst und deren Gattungen untereinander erfahren lassen. Gute Kursieiter mit ebensoviel päd agogischem Takt wie Können sind erforder lich. Ein psychologisch wohlüberlegtes Se minar- oder Kursangebot und eine sinnvolle Tageseinteilung- und Ordnung erleichtern Teilnahme und Einfügung und sichern den Erfolg. Das Schwergewicht des Biidungsangebotes liegt auf den Wochenendkursen zur Aktivie rung der schöpferischen Kräfte des Men schen und zur Festigung seines Selbstver trauens durch handwerkliche, kunsthandwerkiiche oder sonst praktische Kurse zur sinnvollen Freizeitgestaltung. Natürlich ha ben auch Kurse und Seminare zur Kunst pflege, sei das nun auf dem Gebiet der Mu sik, der Bildhauerei, der Malerei usw., oder Seminare zur Weckung des Geschichtsbe wußtseins, des Zeitverständnisses, der Persönlichkeitsentwicklung, der Volksge-

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