Tabernakel-Stele In der Pfarrkirche Puchenau, erbaut von Roland Rainer. Dieses Werk ent stand 1976 Rechts: Aitarraum der Hauskapelie im Mäd chenwohnheim der Schwestern zum Guten Hirten im ehemaligen Kiostergebäude Baum gartenberg, entstanden 1976 , Im Hof konnte die Werkstätte entsprechend ausgebaut werden. Nebenden üblichen, zur Metallbearbeitung usuellen Maschinen - von der Drehbank bis zur Fräsmaschine, von der Schutzgas-Schweißanlage bis zur Exzenterpresse - haben die Viehböcks noch eine ganze Reihe weiterer Apparatu ren für ihre künstlerische Arbeit erstmals entwickelt. Dies war mit größten finanziellen Opfern verbunden und der Maschinenpark erst zur Gänze nach einer Anlaufzeit von sieben Jahren perfekt. In Alternative dazu begnügte sich das Ehepaar Viehböck bisher mit einer wahrhaft spartanischen Wohnaus stattung, ist jedoch glücklich über seine Selbständigkeit und sein rustikales Zusam menhausen mit einem schottischen Schä ferhund und drei hintergründig schnurren den und zusammengeringelten Katzen, die als lebendige Bildwerke den gemeinsamen Wohn-, Eß- und Schlafraum bevölkern. Man erfährt, daß dieser wiederum nur ein Teil der künftigen Großwerkstätte ist. Ausgebaut wird der Hof zur Gänze jedenfalls erst, wenn es einmal (und sicher nicht schon morgen) Zeit und Beruf erlauben. Es ist dann kein Zufall, wenn die wichtigsten großen Arbeiten der beiden Künstler sich in der gerade beschriebenen oder doch in ei ner nahe verwandten Gegend befinden: Eine Stele aus Edelstahl vor der Raiffeisenkasse in Kematen; Altarraumgestaltungen in den oberösterreichischen Donaugemein den Baumgartenberg und Puchenau; ein ,,Turm" aus variablen Aluminium-Elemen ten in Linz vor dem Stadtmuseum Nordico. Die zitierten Arbeiten verdienen nähere Charakteristik: Die Stele in Kematen, unmit telbar neben der Durchzugsstraße, ist 5,20 Meter hoch, etwa 90 Zentimeter im Quer schnitt, und treibt wie Ableger aus ihrem ,,Stamm" vier einzelne Säulenringe oder -abschnitte, je 45 Zentimeter tief, hervor. Eine Komposition also der wechselseitigen Durchdringung von zylindrischen Formen und Umrissen bietet sich dar. Die Gestaltung einer Kapelle des Stiftes Baumgartenberg, für ein Mädchenwohn heim in der Obhut der Schwestern vom Gu ten Hirten, stammt aus dem Jahre 1976. In großartiger kompositorischer Reduktion ge lang dabei eine Tabernakel-Stele im forma len Bild des Lebensbaumes, aus dessen Krone die Frucht der Eucharistie geerntet wird. Alle Oberflächengestaltung basiert dabei auf variierter Anordnung lamellenförmig gefalteter Stahlbänder, wie überhaupt das ganze Objekt aus Edelstahl besteht. Bereits ein Jahr zuvor glückte der ehrende Auftrag, zur Pfarrkirche Roland Rainers in der gleichfalls von Rainer entworfenen linz nahen Gartenstadt Puchenau die Taberna kelgestaltung zu übernehmen. Das gerade durch seine Strenge auch zur Meditation aufrufende Werk, eine Quaderform aus Messingwänden, die mit einer einheitlichen Oberfläche aus reinem Gold überzogen sind, setzt im Wuchs ohne Übergang auf ei nem weißen Marmorquader gleichen Grundrisses auf, bekrönt ihn gleichsam in der Vertikalen. Das Meßgeheimnis spricht aus nichts anderem als einem über Eck ge Links: Edelstahl-Stele vor dem Gebäude der Raiffelsenkasse In Kematen an der Krems, 5,20 m hoch, 90 cm Im Querschnitt, entstanden 1978
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