Widmungsblatt von Alfred Kubin „Baron Ham merstein mit herzi. Glückwunsch zur Vermäh lung, und fredl. Gedenken des Zusammentref fens in Micheidorf" / / / / Mu In h 1-1 M /• H H !1 V u b ' i, v'i.% ^ V i'f '-ii IM t'i tt, iVt^ ;t,ij (j( Ja <• J V, -t. cherheitsfragen und verblieb in maßgeb lichen Bundesfunktionen bis zum ,.An schluß" in Wien. Der österreichische Bundeskanzler Dr. En gelbert Dollfuß ernannte Hammerstein mit Wirkung vom 1. Jänner 1934 zum Sicher heitsdirektor von Oberösterreich und damit zum Zuständigen und Verantwortlichen für die insbesondere durch die illegalen Natio nalsozialisten bedrohte Sicherheit Ober österreichs mit seiner langen Grenze ge genüber Deutschland. Er wurde der zweite Sicherheitsdirektor des Landes nach Gene ralmajor Ing. Johann Kubena, den die Bun desregierung auf Grund des Ermächti gungsgesetzes vom Jahre 1917 am 13. Juni 1933 ernannt hatte. Oberösterreichs Lan deshauptmann Dr. Schlegel war ein energi scher Gegner dieser neuen Sicherheits direktionen. General Kubena schien sich aus diesem Grunde, aber auch aus anderen Erwägungen in dieser Funktion wenig wohl gefühlt zu haben; auch sein wohlmeinend biederer Aufruf an die Bevölkerung Ober österreichs nach seiner Ernennung zeigte an, daß dieser Offizier, der sich anschlie ßend um die Motorisierung des österreichi schen Bundesheeres große Verdienste er werben sollte, nicht am richtigen Platz war. Landeshauptmann Dr. Schlegel schien nun einer seiner bisherigen Bezirkshauptleute auf dem Platz eines Sicherheitsdirektors mehr zu behagen, noch dazu ein Mann, der als Bezirkshauptmann eines Grenzbezirkes schon einige Erfahrung gesammelt hatte. Trotzdem war sich Hammerstein der kom menden Schwierigkeiten nicht bewußt. Schon wenige Tage nach seiner Ernennung wollte die Heimwehr in einer Vorsprache beim Landeshauptmann eine revolutionäre Umgestaltung der Landesregierung ein schließlich einer Entfernung der hier noch mitregierenden Sozialisten durchsetzen - aber auch die Entsendung eines Heimwehr-Vertrauensmannes zur Sicherheits direktion, etwas, was die Heimwehrdelega tionen in Vorarlberg, Tirol und Salzburg für ihren dortigen Bereich nicht vorgeschlagen hatten. Weit geschickter als der Aufruf Kubenas war Hammersteins Aufruf anläßlich der Übernahme der Geschäfte eines Si cherheitsdirektors: ,,lch rufe die Vernunft, ich rufe die Anständigen, Männer und Frauen ohne Unterschied der Parteirich tung, aber ganz besonders auch die noch Idealen zugängliche Jugend auf, sich in die sem Kampfe entschieden an die Seite des Gesetzes, der Kultur und des oberösterrei chischen Vaterlandes zu stellen." Aber Ver nunft war schon lange nicht mehr gefragt und Anständigkeit auch schon bald nicht mehr. Am 12. Februar 1934, 43 Tage nach der Er nennung Hammersteins zum Sicherheitsdi rektor von Oberösterreich, löste Bernaschek die Revolte vom Februar 1934 aus, nachdem der Republikanische Schutzbund schon 1933 verboten worden war. Aber das bald sichtbare Ausmaß der Kämpfe führte dazu, daß die Befehisgewait in Oberöster reich sehr rasch in militärische Hände über ging, in die des Linzer Brigadiers Oberst Zehner, der schon wenige Wochen später Kollege Hammersteins in der Regierung Schuschnigg wurde. Eine Schlüsselfigur wurde Hammerstein im Juli 1934, als wohl alles nach Wien, ins Bundeskanzleramt und zum ermordeten Bundeskanzler Dolifuß blickte, aber auch Oberösterreich, bedingt durch die Kämpfe an der Mühiviertler Grenze und am Pyhrnpaß, wichtigster Ne benkriegsschauplatz wurde. Hier wurde auch beim Kurier Heel-Hiebi das bedeut same ,,Kollerschiager Dokument" gefun den. Aber gerade jetzt bewährte sich der ru hige, konsequente, gewiß auch konziliante Hammerstein. Merkwürdig genug, wurde im Juli 1934 in Oberösterreich nicht einmal das Standrecht verhängt. Wenige Tage später, am 29. Juli 1934, war
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