Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 2, 1979

if il1 Abb. 2 Darstellung eines Zwischenbauzustandes des Stiftes Schlierbach In der erwähnten „Stiftsbeschreibung" von P. Franz Wim. Dar gestellt das Baubild von etwa 1637 bis 1644 den Zwischenbauzustand etwa der Jahre 1637 bis 1644 unter dem zweiten Abt des Stiftes, Johannes Franziskus Keiler, zeigt (Abb. 2). Die Legende zu diesem Bild führt an: 1. Klosterkirche, 2. Abtei, 3. Konvent, 5. Saal, 6. Kanzlei bei der Hofrichterei, 7. Kasten, 8. Meierhof, 10. Wirtshaus. Für uns ist es nicht mehr möglich, die örtli che Lage dieser Bauteile festzustellen, weil sie alle dem großen Bau des 17. Jahrhun derts zum Opfer gefallen sind. Geblieben sind nur der Meierhof und das Wirtshaus (Taverne), die heute noch stehen, wenn auch in völlig anderer Verwendung. Über dem Tor zum Meierhof befindet sich jetzt noch eine Marmortafel mit dem Wappen von Abt Keller und der Inschrift: ,,DD. Joann. Franc. Keller Abb. Schlierb. hanc villamfiere curavit", das heißt: ,,Herr Franz Johann Kel ler, Abt zu Schlierbach, ließ diesen Bau er richten." Allerdings muß ich dazu ergänzen, daß diese Inschrift früher auf einem anderen Gebäude gestanden haben soll. Die Bilder 3 und 4 stammen aus einem sorg fältig verzierten und illustrierten Schlierba cher Rotelbuch (auch Necrologium oder To tenbuch genannt). Dieses Buch war dazu bestimmt, die Namen der Verstorbenen des Hauses aufzunehmen, damit sie jährlich am Sterbetag zum frommen Gedächtnis verle sen werden konnten. Bild 4 zeigt die Wie derbesiedlung des Klosters. Kaiser Ferdi nand II. beruft die Zisterzienser nach Schlierbach. Im Hintergrund ist das Kloster genau in einer Kopie von Bild 2 wiederge geben. Von der Gründung her gesehen ist dieses Bild sozusagen eine Zukunftsvision. 1620 sah Schlierbach noch nicht so aus. Das Bild entspricht etwa den Jahren zwi schen 1640 und 1660, wie wir schon darge legt haben. Auf Bild 3 ist die erste Klostergründung von II V f ■ 1

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