Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 2, 1979

-1. ' Ausschnitt aus dem Ölbild von Adolf Obermüllner 1881 „Das Kremstal mit Kremsmünster" mit Genreszene botanisierender Studenten mit Ihren Professoren. Aufnahme: E. Widder -;-T. sehe Lehrer selbst lebte, sollte auch den Schüler entscheidend prägen. Einer ,,Ver massung" in der Erziehung wollte man durch eine zu jeder Zeit überschaubare Zahl von Schülern und durch das tunliche Einge hen auf die Eigenart und die Bedürfnisse je des einzelnen steuern. Die Erinnerungen und Berichte ehemaliger Schüler des Gymnasiums, wie sie uns seit fast 200 Jahren vorliegen, ergeben bei aller Divergenz im einzelnen ein überraschend einheitliches Bild in den grundsätzlichen Aussagen. Daß die Kleinen an Heimweh lit ten (vielleicht mehr als anderswo) und die Großen mitunter den Zeitpunkt des Abgan ges stärker herbeisehnten als ihre Kollegen an anderen Schulen, mag vor allem durch eine gewisse Enge der Hausordnung und durch die hier obwaltende Strenge bedingt gewesen sein. Zeitweise dürfte der Ton bei Schülern und Lehrern einigermaßen ur wüchsig, ja rüde gewesen sein; Klagen dar über werden gelegentlich vor allem von sel ten der Mütter laut. So vermerkt die Mutter des späteren berühmten Historikers Alfred von Arneth 1830 in ihrem Tagebuch, ihr Sohn spreche ,,ein entsetzliches Deutsch" und wirke überhaupt ,,keck und gemein". Arneth selbst scheint ein Menschenalter später ihr wenigstens teilweise rechtgeben zu wollen, wenn er in seiner Autobiographie ,,Aus meinem Leben" zugibt, daß ,,das Deutsch, das wir sprachen, Veranlassung genug zu berechtigtem Tadel" gegeben habe, entkräftigt den Vorwurf jedoch mit der Behauptung, dafür seien sie (die Schüler) ,,schlicht, bescheiden und einfach" gewe sen-ein Zeugnis, das den Kremsmünsterer Studenten auch heute nicht selten aus gestellt wird. Die Erziehungsmethoden waren oft recht handfest. Was aber immer wieder - zumin dest in der Rückerinnerung - alles in einem verklärten und verklärenden Licht erschei nen ließ, war die herzliche Verbundenheit der Schüler untereinander und auch mit der Anstalt. Aus ihr erwuchsen vielfach lebens lange Freundschaften und eine wohl einmaSeite eines Jahresberichtes des Gymnasiums Kremsmünster, knapp vor dem Ersten Welt krieg, von der eindrucksvoll das Einzugsgebiet dieser Lehranstalt zur Zeit der österreichisch ungarischen Monarchie abgelesen werden kann. Aufnahme: E. Widder V* K I a 8 H c y. Name des Oclifilcrs Uohurtsurl und Vaterland in Öotlliiib Viktor Gottsi'hee, Kr. 14 Hiorzenhorirer Johnnti Wartberjt n. d. Kroms, l). lü Hurler von. Krnnji, K. ('hillppo|iol, Hui. Hi Jtikiitiiixrliok Friedrich, K. KöniKCrüiz, H. 17 Kai|tliiit!er Ludwig Ffnrrkirclien, (). j IH KufHirr Oitknr Wien, N. H) Klein Freiherr von WisenborK, Fron* Wlcsenberc, M. 20 KOnitr Wilhelm WolH, (1. 21 ♦Krenner Iirnn* Lambach, t). 22 Kumer Wiliietm Klajcenfurt. K. 2n Lnnirer Albert (iraz, Sl. 24 l./oiill Alnle, M. Grnitau, (). 25 Sloyr Franz Vorohdorr, 0. 20 Mleewaki Kittcr von, Homun, K. Gxaknturn. ()■ 27 Moser Karl Bild Hall. 0. ' 2H Ohernilorfer Kurl Wien, N. 20 ♦ITafTenwitninor (ioorir Kromsmönsler, 0. no l'rillnr (Jeorir Krenismilnslor, 0. ni l'rorhuHkn Hoiiirich Had Ischl, 0. 32 ♦Kieder l.iidwitr (,'nU'rnth, 0. nn Schirkh Kdler von Emst Hadersdorf, N, u ♦Selimidt Maxfmllinn Ih'riiliofon, X. nr> ♦Solimii'd Johann Wien, N. i no *Sdiotibfick Muximiilan Braiiiinii a. Inn, 0. 1 07 Schwarz Antnn Wien, X. OK SiTiwiml Freiherr von, Ernst Wien, N. nu SpitzmUller Wolter, K, Are«, T. 40 Stidilheriror MoximlÜnn, K. Innsbruck. T. 41 StocknuijT Waller Friinkonfels. X. 42 Sztlts von Taanad, (lezu Hrnnii. M. 4:1 Toheit-/ Itiidolf Woirsherir, K. 44 Tripolli Johann •Alihazia, Kil. 45 Wnltjeriiorfl Uraf von, Eduard Vöcklnbruck, 0. 40 Winter Hriinii Oherlrnun, O. 47 Woirsejfjrer Leopold Scliwanensladt, O. 4K ♦Wnhl JoBiif Kremsinflnsler. 0. Privntisl: Orczy Fraihi'rr von, Albert Holics, V.

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