Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 1, 1979

Herbert Lange hatte eine Doppelbegabung. Er war Dichter und bildender Künstler. In dieser Literaturbeilage werden einige Beispiele seines graphischen Nachlasses gezeigt. Spre chend und typisch für ihn sein „Selbstbildnis". Herbert Lange hat sich äußerst vielfältig als Dichter versucht. Er wurde Mitglied des PEN-Club, der Akademie der darstellenden Künste in Hamburg und der Dramaturgischen Gesellschaft in Berlin. Er versuchte sich auch mit Fleiß und Sprachgefühl als Übersetzer, übertrug holländische, flämische und englische Lyrik. Besonderen Bekanntheitsgrad erreichte er zu Lebzeiten vor allem als Kunst kritiker und Kulturessayist. Von 1947 bis 1960 versah er Dienst bei den ,,Oberösterreichischen Nachrichten" ais Kulturredakteur. Seine Feder war manchmal gefürchtet. Es gab harte Konfrontatio nen. Herbert Lange erwies sich in seiner journaiistischen Tätigkeit aber oft auch als mitfühlender Kunstförderer. Wie viele aufstre bende Talente verdankten ihm wertvolle Illustrationsaufträge! Er prägte zu seiner Zeit stark und deutiich die Linzer Kunstszene. 1961 übersiedelte er dann in den öffentlichen Dienst und war bis zu seiner Erkrankung Leiter des kommunalpolitischen Referates im Amt für Presse und Fremdenverkehr der Stadt Linz. Zu seinem 10. Todestag am 19. Mai 1981 sollte sich das Wissen um die Bedeutung des Dichters Herbert Lange gefestigt haben. Diese Auswahl von Gedichten und Erzählungen möge einen Auftakt bil den. O. W.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2