Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 1, 1979

Flugblatt, 1683, Germanisches Natlonalmuseum In Nürnberg |oo<r8oftt. I pf)<t 0aff(t/äu ©ric®i(® tjßtilTfn6ur9 fltranpiiect / wifc Oinpciitet movlicn/ ^ i 'öcniy.SccfmktiöSi. e -ä^S-83|Sä1^--fsSS-~ISSi=l— —fc>5äi=l— —M'SSl—l?'S5i4— | in einem Nürnberger Ratsprotokoll als Kup ferstecher- und Büchsenmachergeseiie ge führt wird. Das könnte bei dem Büchsenma chermeister Paul Recknagel geschehen sein, mit dessen Tochter Katharina Wening ein Liebesverhältnis unterhielt. Ein Gesel lenbrief ist bisher nicht aufgetaucht. Doch in der zunftstrengen Reichsstadt würde ein ,,Stimpler und Fretter" kaum als Geselle ge führt werden sein. Jedenfalls mangelte es Michael Wening weder an Ansehen noch an Beschäftigung, als er aus seiner Heimatstadt verschwand. Er gibt keine Rechenschaft darüber, ob er überhaupt nicht bleiben oder nur die Frau nicht ehelichen weilte, die ein Kind von ihm erwartete - unter diesen Umständen ein strafwürdiges Verbrechen. Den wahren oder auslösenden Grund für seinen sangund klanglosen Abschied decken zwei ebenso dürre, wie bezeichnende Ratsprotokolie auf. Katharina Recknaglin, heißt es in dem einen, ist in die gewöhnliche Unzucht strafe zu nehmen und dem Wening. ,,so durchgangen", nachzutrachten und seiner Mutter aufzuerlegen, daß sie ihm nicht das geringste schickt oder folgen läßt. Im zwei ten Ratseriaß wird anbefohlen, daß man die Kindsmutter die ,,Unzuchtstraff in dem Wei bereisen ausstehen" läßt und es ihr an heimstellt, wie sie des Wening habhaft wer den mag. Das Töchterchen Regina starb mit fünf Jahren: seine Mutter erst in hohem Al ter, ledigen Standes. Falls Wening die Illusion genährt hatte, daß man in München auf ihn wartete, sah er sich allerdings gründlich getäuscht. Er tauschte für das auskömmliche Beschäftigungsver- ^ I " A. |g«3(tni£f®(iwnsfga. üllttr ernftcnTOfBrn/ otiTtinBi'imiiiwiDyoi'u tuiiini0rm(!)r(ft juitillen/ I^B^MI ©anniil'Dui'fJtKilitiiScM/nitlmiiJcrörog!®«}««:/ Li^^iiSii @oltii>!r&rr,liug(iiiinnt/Drumt!i'(id)iileit>iiltim mir , l)"irarbi(iDufntfri5rt ; a(( Mmtr wib Ii hl-; Su looctft grog / 3111(111 b(inUbcnmifl) Dir ©;i »iiDätbtn raubt/ ; Sit)' \}icc btg gultaiis Jpanb/ ju liffcm )l)m öcm JJaupt. ! B- Cörof'Qßcjtrr. ' ^(FS)! W-tb fofl bifts fd/ii / was mug ict) ia mbbtm / 1 ! bi|i Nimb(rS5cf(l(1)/D(geultaiunictn(8.5(rm/ ' SBomjt Ijab id)6ii(rDj(iit?i4) fiitbt n jniratrju/ | 1 gumcbrtii '•SraipmcrsOicidi/obii «fleOialt mibOiuB/ ' SlPtr tau »et Uugducf / Dag iii> Ijjb miiffm l.nifftu / ©oiiWitn iiiit ed/anb »ub Srotf/fambt arrltu'n parcftn ßaufftn/ ®ic eomi Uli aHäflt (djemt/ba»Srifgts Öliirf 1)1 tuno/ i CswmM liibaBtSag/iaautb (BDI .iBtetunb. J3alt nur (in (»ciiia m»' triaubc mlräut(bni/ ®lt m(mtm®rDg!0uItau/»j(i(((f)ttaii id/ enittm/ SlStin altes grautslraupf / idj bitte lag mitti ältlj'n/ Uubbrlngtu artiutiiÄoplTbtiiiÄaiirtt fdbet üin. ;§(initfiSrtrmap. I i®5m/wui/e8 tau nit f(pn/6u miig Mti) |((jt btgutmmen/ I ®a UiiKt 6eti5(f(l(i)'al8balbtn bic juntnuiKU/ ! IXin 'ltbtn / fo gtnuä in Ubtrmutb geprangtt / 1 iffitr ts |b nöntfcb wagt/ Pen Stritt jumtogn empfanget. ©rofsgßeäict. I ffiKeilWeSBerbängnugtvil/ fo bitt itb/mlrpergbnne/ | ""^Jn meineJtainnier binjugepn/auffbag leb tbnne/ < awtb löuber reniigen/onb waftben »on mir ab/ S ® ie ÜSaef l meiner Seel/ep (tp tsmb m bas ®rab. : asjie nn'irbe ailatbomet / bem iib mit ileib enb üebm I 3n allen niemtni Xbnn / ju eigen war ergeben / | "fn leinetn eporabepg mi^ |'elb|am awen an / I aiäann itp »oObratbte niebt/wae fepafft fein Sdtcran. : ;gaiiitf®rtrenap. l tS'-D wafcben/ Bil ju fpatt/baeTOaffer (ft gefroren/ I u gnb|1 in (euer Sßelt/ nitbt/ Wae bu biet »erlogren / ! 3br bie ibr fept begelt /greigl jpn nur purtig an/ ; es ig beg Sultane 3SilI/ fo nmg es itpn getpan/ • ®(t alte 9!ari bat gcp ia logen reept betpbren/ • SlBeil er jpm nit ben gug in Dtgentitb lieg Wtpren / i ®tutnb gebet ipm ben ilopn/wer fo »erftbergt fein Sitif/ ( ®tin wirb JU guter leg / ber Stritt »nb ©ibwerbt ju tpeg. • C. '^iec trffelfe fo jOii fffüüi-gcn. ! |®D/gi/nie(n 511ter fomb/iBir (»bttenbirsbalbmatpen/ i ^g8 Wirb bie gange üSelt ju beinern llnpepl lacpen / I ein leber SKugelmaim gtp brfiber pb^g erfient/ • Olidjt weniger frolortt3B3tsg)/fanibt ber (Fprigenpeit. i 1 Sapr bin in epintons Oieitb / mit Deinen agitgeftgen / ' ; aoir wogen auff Dein ®rab notp big ©rabftbrigt gegen; i Jjict (igt tcr ©roiä-SJcjtcr/gejlgr^ct burcft Pas ®(«cf/ ■ Set alles frciftn »kt'/ erfticfet an Pcm ©trief. 2u gtifatn be^ tITicbael UPctimg j^upgergccpcv. n0 T IfSe« lig« mßmhiT üdäffmtng . • J %r n „je.^ r \ ,,Prospekt der Stadt Ofen", 1684, Bayerische Staatsbibliothek München

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