Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 1, 1979

Zwischenbrücken in Steyr Zwischenbrücken in Steyr ist einer der reizvollsten und interessantesten Bereiche der Altstadt. Der räumlich beengte Platz „zwischen den Brücken" wird durch den Zusammen fluß von Enns und Steyr gebildet, deren verschiedenfarbige Gewässer sich im nunmehr gemeinsamen Bett nach und nach vermischen. Besonders imponierend bietet sich das ganze Ensemble dem Besucher mit der Blickrichtung aus Nord osten an, wo diese Häusergruppe noch zusätzlich vom Schloß Lamberg dominiert wird und den Eindruck eines herannahen den Schiffes enweckt. Die beiden Brücken, die dem Ganzen ihren Namen verliehen haben, verbinden die Altstadt mit den bis in das 14. Jahr hundert eigenständigen Gemeinwesen Steyrdorf und Ennsdorf, wobei Steyrdorf die bedeutend ältere Ansiedlung war. Das Gebiet Zwischenbrücken fiel lange Zeit in die Jurisdiktion der ,,Styraburg", und die dortige Mühle samt,,Schleifen", die zwar erst im Jahr 1287 genannt wird, ist gleichzeitig mit der um 980 erstmals genannten ,,Styraburg" entstanden. Diese Mühle ging im Jahr 1490 durch Kauf an die Stadt Steyr über. Dies war der Anlaß, daß die Stadt diese Landzunge mit Genehmigung Friedrich III. zu einer Bastei ausbaute, wie die späteren Stadt ansichten beweisen. Das ,,Fischergeschirr" am äußersten Ende des festen Bodens wird eigenarti gerweise erstmals im Jahre 1880 grundbücherlich erwähnt. Der ehemalige ,.Wasserturm" wurde 1572 von Michael Aidn errichtet. Diese techni sche Errungenschaft der damaligen Zeit versorgte die umliegenden Häuser sowie den ehemaligen ,,Meerfräulein-Brunnen" vor der Dominikanerkirche und den frühe ren ,,Poseidon- oder Neptun-Brunnen" am unteren Stadtplatz mit dem notwendi gen Naß. Das respektable Gebäude, früher auch mit einer Uhr ausgestattet, wurde erst 1909 um ein Drittel auf seine jetzige Höhe gekürzt. Dieses Bauwerk wurde nach seiner Ent stehungszeit so gerühmt, daß auch Kaiser Rudolf II. und sein Bruder Erzherzog Matthias reges Interesse daran zeigten und eine genaue technische Beschreibung anforderten. Wie der genannte ,,Wasserturm" so präg ten auch das dortige ,,Ennstor" und das ,,Steyrtor" die Ansichten der Stadt Steyr aus dem 17. (Hauser, Merian, Mischer, Reselfeld) und 18. Jahrhundert (Prechler und Runk). Das Ennstor wurde im Jahre 1489 vollendet, sperrte die Stadt gegen die Ennsbrücke ab, diente zeitweise auch als Pulverturm und wurde im Jahr 1864 abgerissen. Das ,,Steyrtor" war der ältere Wehrbau, beherbergte auch den Stadt wachtmeister und die Torwächter und fiel als erstes der Spitzhacke zum Opfer. Als es im Jahr 1824 abbrannte, wurde es fünf Jahre später wegen Baufälligkeit abgebrochen. Dr. Volker Lutz Auskünfte über kulturelle Veranstaltungen: Kulturamt der Stadt Steyr, Tel. 0 72 52/23 9 81/432. !•- i 1 I i ifn 4,1 IL^Ü lif nf "! '! 1! ^ III III f I' :... Volkshochschule der Stadt Steyr, Tel. 0 72 52/23 9 81/431. Weitere Informationen bzw. Prospekte; Fremdenverkehrsverband Steyr, Tel. 0 72 52/23 2 29. Alle 4400 Steyr, Rathaus. i-.i' I: - ■ y -1 'r: - i il'TI'l 'i Zwischenbrücken in Steyr.

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