Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 1, 1979

Aus dem gleichen Rekonstruktionsversuch die Ansicht der Burg zu Schärding von der Südseite. Jltisidit des ehenmligpi von Jit j suchten auch die bayerischen Herzöge Ihr Gebiet zu schützen. Ein wichtiges Instru ment dazu war ihnen, sich an den bedeu tenden Flüssen ihres Landes der Über gänge zu bemächtigen und sie mit Burg und Stadt zu befestigen. Diese hatten die ziel bewußte Aufgabe, das eben eroberte oder eingezogene Land militärisch zu sichern und zusammenzuklammern und für das um liegende Land Wirtschafts- und Verwal tungszentren zu sein. In diesem Sinne wurden Burg und Siedlung Schärding für die Wittelsbacher als Stütz punkt am unteren Inn wichtig, besonders seit die Habsburger deutsche Könige und Herzöge in Österreich und Steiermark ge worden sind und energisch weitgespannte Bestrebungen aufnahmen, von Österreich aus eine Landbrücke zu ihren Besitzungen in Schwaben, der Schweiz und dem Elsaß zu bauen. Da der Babenberger Herzog Friedrich Ii. der Streitbare als Gatte einer andechsischen Prinzessin schon einmal kurze Zelt Im Besitz der Grafschaft Schär ding gewesen war, erhob König Rudolf i. Anspruch auf Schärding und Neuburg. Nach einem langwierigen Krieg mit viel Verwü stungen auf beiden Seiten kam es 1283 zu einem Vergleich zwischen Bayern und Österreich, auf Grund dessen Schärding und Ried bei Bayern blieben, die Grafschaft Neuburg aber an die Habsburger fiel. Im Jahre 1310 erneuerte Herzog Friedrich der Schöne den Vorstoß an und über den Inn, scheiterte aber an der starken Verteidigung Schärdings, das er belagerte, und am baye rischen Entsatzheer. Diese siegreiche Abwehr bewies die Stärke der Burg und den Schutz, den sie für den I 3 a iir'TÄr "ms iI I t Das ckenuiliqe inrtere d'chioß jzu Sdnerdinß. Ansicht des inneren Burghofes der Burg zu Votivbiid des Schärdinger Burgpflegers BernSchärding. Die Rekonstruktionszeichnung hard Ritter von Seyboltstorff, 1499, im Heimat zeigt eine gewisse Übereinstimmung mit dem haus Schärding.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2