,.Sprechende" Darstellungen nehmen in freier sprachlicher Übersetzung auf den Ortsnamen Bezug: Raab: Das eindeutig redende Wappentier wurde von König Max Joseph dem Markt 1813 - drei Jahre vor der endgültigen Eingliede rung des 1809 von Österreich wieder an Bayern abgetretenen Innviertels - verliehen Fornach: Deutung des Ortsnamens vom mhd. varn (= Farnkraut): erste urkundliche Nennung 1462 als ,, Vornach" im Lehenbuch des Königs Ladislaus Haigermoos: Die beiden Wappenbilder symboli sieren die begriffliche Zusammensetzung des Ortsnamens aus dem mhd. haiger (= Rei her) und Moos (= sumpfiger Boden [mit Moos kolben]) Halgermoos Mauerkirchen: Der älteste bekannte Siegel abdruck aus dem Jahre 1476 zeigt nur eine aus Steinen errichtete ,.gemauerte" Kirche, seit 1534 nachweisbar kamen der pfälzisch bayerische Löwe und die Rauten dazu Mühlheim am Inn: Die Schiffmühle betont den Ortsnamen und weist zugleich auf ein altes, schon der Vergangenheit angehörendes Gewerbe; die Sterne im Schildhaupt stammen aus dem Wappen der Thuemair Taufkirchen a. d. Pram: Der den Ortsnamen charakterisierende Taufstein unterstreicht zugleich die Stellung der alten Siedlung als eine der Ursprungspfarren des unteren Innvier tels Mauerkirchen Mühlheim am Inn Taufkirchen a. d. Pram (= Wald) her, Perwang erklärt mit drei he raldischen Rosen den Namensteil Wang (= Wiese). Aspach, Atzbach, Mehrnbach und Roßbach betonen ihren zweiten Na mensteil mit der Aufnahme von Wellen ins Gemeindewappen. Dreiberg, eine gemau erte Kirche und ein Rundschild in den Wap pen von Obernberg am Inn, Mauerkirchen bzw. Schildern sprechen eine deutliche Sprache, bei dem 1928 an Ostermiething verliehenen Marktwappen soll die über ei nen Hügel aufgehende Sonne Indirekt den schon im 7. Jahrhundert schriftlich überlie ferten alten Namen ,,Ostermuntingin" (= Siedlung auf dem ostgelegenen Berg) symbolisieren. Für Mühlheim am Inn steht als Namenshinweis eine Schiffmühle Im Wappen, der Ortsname Taufkirchen a. d. Pram wird durch einen Taufstein tref fend versinnbildlicht. Die Schere im Schär dinger Stadtwappen gehört ebenso zu den vermeintlich redenden wie der Aal im Marktwappen von Aitheim ais seinerzeit versuchte, jedoch verungiückte Anspielung auf den Ortsnamen. Beliebt ist die Aufnahme von Hinweisen auf den iandschaftlichen Charakter der Ge meinden in die Ortswappen, wie etwa die örtliche Lage an einem Fluß, z. B. Mühlheim und Reichersberg am Inn, Hochburg-Ach an der Saizach, Andorf und Taufkirchen an der Pram oder im Hügelland wie Andrichsfurt, Höhnhart und Ostermiething. Münzkirchen stellt sich mit drei Nadeibäumen im Markt wappen als Hauptort des Sauwaldgebietes vor, Aspach, Maria-Schmolln und Munderfing beziehen sich mit Bäumen bzw. Tan nenzweigen auf die Kobernaußerwaldland schaft. Drei Rohrkolben im Ortswappen von Andrichsfurt erinnern an das ehemalige Sumpfgelände Im Tal des Osternachba ches, Halgermoos verweist ebenfalls auf die frühere Versumpfung größerer Teile des heutigen Gemeindegebietes; die Seero senblüten im Wappen von Fränking deuten auf den zum Naturschutzgebiet erklärten Holzöstersee. Von markanten Bauwerken als Wahrzei chen der Gemeinden steht in den Kommu nalwappen die naturgetreue Darstellung von Kirchen im Vordergrund, so die kompli zierte Wiedergabe der das Ortsbild beherr schenden Pfarrkirche von Aspach mit dreischiffigem Langhaus und Turm mit hohem Doppelzwiebelhelm sowie der gotische Kirchturm von Mehrnbach; Sigharting zeigt das 1570 errichtete und 1870 von der Ge meinde erworbene Schloß als historischen Mittelpunkt des Ortes. Das 1486 von Herzog Georg dem Reichen an Uttendorf verliehene Marktwappen symbolisiert mit einem wuch tigen zinnenbekrönten Turm die heute längst verschwundene Burg, einst Sitz der Uttendorfer und Granse, zuletzt 1481 im herzoglichen Besitz. Der heute dem Bezirk Ried zugehörige, jedoch schon vor 1779 österreichische Markt Riedau zeigt in dem ihm 1569 von Kaiser Maximilian II. verliehe nen Wappen ebenfalls die sinnbildliche Darstellung des dort stehenden Schlosses, das 1326 der ehemalige Besitzer Chunrad von Zell als ,,mein rechtes Caufaigen, das Haus ze Rydaw" bezeichnete. Das Wirtschafts- und Erwerbsleben der Be völkerung manifestiert sich in den Ortswap-
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