Geschlechtswappen oder Embleme daraus als historische Reminiszenz an die Patrimonalherrschaft des Adels: Auroizmünster: Vorne die zweifachen Sparrenbalken der Tannberger, hinten gekreuzte Pusikane aus dem Wappen der Herren von der Wahl, die durch 300 bzw. 100 Jahre Herren auf Schloß Auroizmünster waren Fränking: Der auffliegende Rabe des gleichnamigen Ritter geschlechtes, kombiniert mit zwei Seerosen als Hinweis auf den Holzöstersee. Die Rauten im Schildhaupt betonen die ehemalige Zugehörigkeit der Hofmark zum bayerischen Pflegegericht Wildshut Eggeisberg: Wappenbild des 1621 ausgestorbenen altbayeri schen Geschlechtes der Sonderndorfer, das einst Besitzer der bis auf geringe Reste der Umfassungsmauer abgetrage nen Burg Ibm war Auroizmünster Eggeisberg Mining: Der über eine Hürde schreitende Löwe ist das Stammwappen der Baumgartner, von 1508 bis 1883 freie Herren auf Schloß Frauenstein Palting: Die silberne Kleestaude in Blau der Mundenhaimer, deren heute nicht mehr bestehender Edelsitz bereits 1122 beurkundet ist Weilbach: Wappen des im 16. Jahrhundert erloschenen Geschlechtes der Elrechinger, die im jetzigen Gemeindegebiet ihren Stammsitz hatten nation aus Emblemen einstiger Inhaber der Hofmark: vorne den verdoppelten Sparren balken der Tannberger, die von 1375 bis 1676 den Lehenbesitz innehatten und schon früh das Marktrecht für Auroizmünster er werben konnten; hinten zwei gekreuzte Streitkolben aus dem Geschlechtswappen der Grafen von der Wahl, die von 1676 bis 1797 Herren von Auroizmünster waren und dessen Ferdinand Franz Xaver die heutige Schloßanlage erbauen ließ. Mühlheim am Inn entnahm das mit drei Sternen belegte Schildhaupt aus dem Wappen der Thuemair, dem für die Geschicke des Ortes be deutendsten Geschlecht unter den Inhabern dieser Herrschaft. Pramet zeigt mit einem Lindenbaum das Ritterwappen der Pabenschwandtner, die im heutigen Gemeindege biet ansässig waren. Ort i. I. wählte den ,,re denden" Eichenzweig der Aichperger, de ren Chunradus bereits 1150 als Herr des Sitzes Aichberg nachweisbar ist. Lambrechten übernahm die Wappenfarben des ritter mäßigen Geschlechtes der Messenbach, die hier ihren Stammsitz hatten. Das von der Gemeinde Perwang übernommene Wappen der Schettinger - ein mit Hahnenfedern be stecktes Brauschaff- erinnert an die einsti gen Inhaber dieses Edelsitzes, das Eich hörnchen der im 16. Jahrhundert ausge storbenen Herren von Elreching figuriert im Gemeindewappen von Weilbach, während zwei Fische im Wappen von Dorf a. d. Pram an die bereits 1170 schriftlich bezeugten Augendopler erinnern. Der Ahornzweig im Wappen von Höhnhart bezieht sich auf die Herbstheimer, deren abgekommener Sitz in der gleichnamigen Ortschaft noch heute als Erdwerk im Gelände erkennbar ist. Andrichsfurt griff mit drei Schilfrohren auf das Wappen der hier einst ansässigen Murheimer zurück, die Sonderndorfer sind mit ge kreuzten Lilienstäben im Gemeindewappen von Eggeisberg vertreten; sie waren im 16. Jahrhundert Besitzer der heute nicht mehr vorhandenen Burg Ibm. An das baierisch-salzburgische Geschlecht der Kuchler, 1377 bis 1439 Inhaber der Herrschaft Friedburg, erinnert der Hirsch im Wappen von Lohnsburg, namensgleich mit den Ge meinden stehen die Stammwappen der Eit zinger, der Frankinger und des 1550 erlo schenen Geschlechtes der Zeller in den Ortswappen von Eitzing, Fränking und Zell a. d. Pram. Nicht weniger häufig wie die von den Ge meinden übernommenen Motive aus den Familienwappen der Grund- und Schloß herrschaften sind die bildlich ,,redenden" Anspielungen auf den Ortsnamen, sei es nun in unbefangener volksetymologischer Deutung oder mit wissenschaftlicher Be gründung: Auf den Gemeindenamen hin weisende Wappenbilder aus dem Tier- und Pflanzenreich zeigen eindeutig Raab und Roßbach, während das Gemeindewappen von Fornach auf die Namensherkunft aus dem mhd, ,,varn" (= Farnkraut) verweist; Haigermoos versinnbildlicht seinen Namen durch einen Reiher (mhd. ,,haiger") und ei nen Moosrohrkolben, ebenso wählte die Gemeinde Moosdorf zwei gekreuzte Rohr- (Moos-)kolben zur Verdeutlichung ihres Namens. Höhnhart steilt mit Ahornblättern auf einem Dreiberg die Verbindung zu Hart
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