Wallfahrt zu diesem Bild. Die Kirche wurde 1762 barockisiert; die guten Fresken stellen die verschiedenen Wunder dar, die sich beim Originalbild in Genazzano bei Rom er eigneten, das 1467 auf wunderbare Weise von Skutari dahin gekommen war. Kultgegenstand der oben erwähnten Bründl-Kirche bei Raab ist eine Kopie der Landshuter Muttergottes ,,mit dem geneig ten Haupt". Das Original dieses Bildes wurde im Jahre 1655 von Rom nach Wien in die Karmeiitenkirche im 2. Bezirk gebracht. Bereits fünf Jahre später besitzt das Ursulinenkloster in Landshut eine Kopie davon, die - ähnlich wie das Passauer Mariahilfbild - eine viel bedeutendere Wallfahrt ausbil dete als das Original. Was die Zahl der An dachtsbilder betrifft, die vom Landshuter Ursuiinenbild hergestellt und verbreitet wurden, so wird sie im altbayrischen Raum nur von Altötting übertroffen. Die Nähe des bedeutendsten bayrischen Wailfahrtsortes, Altötting, hat selbstver ständlich auch im Innviertel zu vielen Kultfiliationen geführt, von denen aber keine über lokale Bedeutung hinauskam. Umso mehr sind heute so wie früher Wallfahrten aus dem Innviertel in das große bayrische Heiligtum beliebt. Wenngleich kein eigenes besonderes Gnadenbiid, so ist doch der Typus der Schutz mantelmadonna ein wichtiger Marienbild typus. Wir finden ihn in Form einer spätgoti schen Figur als Kultobjekt der Pfarr- und Wallfahrtskirche von EITZING. Die einst blühende Wallfahrt -1744 wurde der Kirche von Papst Benedikt XIV. ein besonderer Ab laß verliehen -, von der viele Votivbilder zeugten, kam in der Aufklärung fast völlig zum Erliegen, findet aber in jüngster Zeit, insbesondere von Ried aus, wieder stärkere Beachtung. Weltweite Kultfiliationen erreichten die Ma rienerscheinungen von Lourdes (1858) und Fatima (1917). Beide Marienbildtypen sind nicht nur als Statuen in zahireichen Kirchen und Kapellen auch des Innviertels vertreten, je eines dieser Bild wirkte hier sogar walifahrtsbildend. KIRCHDORF am Inn war schon mindestens seit dem 15. Jahrhundert ein bedeutender Wallfahrtsort. Viel zu seiner Bedeutung trug die vor 1550 gegründete RosenkranzBruderschaft bei, die 1755 als ,,Erzbruderschaft" bezeichnet wird. Zu dieser Zeit war die prächtige barocke Gruppe der Krönung Mariens am Hochaltar Kuitobjekt. Unter Jo seph II. wurde die Bruderschaft aufgehoben und die Wallfahrt verboten. Die Im Jahre 1901 geweihte, an die Nordwand der Kirche angebaute Lourdes-Grotte ließ die einst blühende Wallfahrt nunmehr zu einem an deren Kultobjekt wieder aufleben, wenn auch nicht in Form großer Gemeinschafts wallfahrten als vielmehr als Ziel vieler Einzeipilger. Eines der größten Fatima-Heiligtümer ganz Österreichs entstand im Fronwald ober SCHARDENBERG. Anstelle einer kleinen, halbverfallenen Kapelle wurde im Mal 1945 eine neue errichtet, in die ein von einem ehemaligen Angehörigen der SS während eines Krankenhausaufenthaltes gemaltes Bild Unserer Lieben Frau von Fatima ge stellt wurde. Da die Zahl der Pilger in kürze ster Zeit enorm angestiegen war, entschloß man sich schon bald darauf zu einem Kir chenbau. Der Grundsteinlegung am 13. Juli 1949 - jeweils am 13. der Monate Mai bis Oktober fanden die Muttergotteserschei nungen in Fatima statt - folgten zwei Jahre darauf die Weihe der Kirche und die Über tragung der Fatimastatue, die derselbe Künstler schuf, von dem auch das Original in Fatima stammt. Vor der Kirche steht ein Freialtar, da auch die neue Kirche an den Dreizehnten der Monate Mai bis Oktober die oft tausende von Pilgern nicht fassen kann. ^ Wallfahrtsort 1. Kategorie @ - 2. Kategorie 0 - 3. Kategorie O - 4. Kategorie(Auswahl) Hist. Grenze des Innviertels ^ Schardenberg 0 Brunnenthal ) i Giatzinger Bründl 0 Dobikapelle 0 Maria Bründl b. Raab Kirchdorf am Inn oVHaselbach Antoniuskapelle O ) St. Florian b. Heipfau Maria Schmölln Maria Feichten ] Geiersberg *• \ Valentinshaft O o Heiligenstatt \ Übersichtskarte der in dieser Abhandlung beschriebenen Innviertier Wallfahrtsorte. Entwurf: Autor der Abhandlung
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