ihm im bayrisch-österreichischen Raum sein Viehpatronat einbrachte. Die Gründungslegende der Kirche von Geiersberg berichtet, daß sich einst ein bay rischer Ritter auf der Jagd verirrte und ge lobt hatte, dem hl. Leonhard zu Ehren ein Kirchlein zu bauen, wenn er gesund heim käme. Er gelangte zu einer Quelle (die Brunnenkapelle erinnert daran) und fand, gestärkt durch das Heiiwasser, wieder den richtigen Weg. Der neuere Kuitgegenstand, eine Barockstatue des hl. Leonhard, zeigt einen vor dem Heiligen knienden Mann, wohl den Ritter aus der Legende. Bei dem früher sehr bedeutenden Leonhardiritt wur den die Pferde auch dreimal um die Kirche geritten sowie durch die (jetzt vermauerten) Turmtore, damit sie kurz in die Kirche schauen konnten. Neueren Datums ist die ANTONIUS KAPELLE bei Hochburg. Der paduanische Heilige zählt zumindest seit dem 18. Jahr hundert zu den bedeutendsten Heiligen, die in persönlichen Nöten angerufen werden. Sein Kult ist bei uns weit weniger gemeinschaftsgeprägt als z. B. jener der obgenannten Heiligen, aber nicht minder stark. Die ihm geweihten Andachtsstätten wirken daher auch viel intimer. Die kleine, im unte ren Weilhart gelegene Kapelle wurde 1887 errichtet zum Dank für die Erlösung von ei nem schweren Armleiden. Sie ist auch heute noch das Ziel gar nicht so weniger Einzelpil ger. Nicht unerwähnt sollen die in jüngster Zeit entstandenen Hubertuskapellen bleiben, die zwar nicht als Wallfahrtsstätten anzu sprechen sind, aber gelegentlich eine sol che als Vorläufer haben und von der Jäger schaft reaktiviert wurden, wie z. B. die Ka pelle auf dem Haugstein bei Vichtenstein oder die Fieberkapelle bei Geretsberg mit einereinst nicht unbedeutenden Heilquelle. Blutwunder und Hostienfrevel Neben vielen marianischen Wallfahrtsstät ten entstand im 13. und 14. Jahrhundert, lo kal auch noch später, eine Reihe von Gna denstätten, die in Zusammenhang mit christologischen Motiven, insbesondere mit der Eucharistie, stehen. Außer der Nachwirkung der Eindrücke von den Kreuzzügen ins Hei lige Land fällt in diese Zelt die Einführung des Fronleichnamsfestes (1246 in Lüttich) oder das bekannte Blutwunder von Bolsena (1263) zur Festigung der Transsubstantiationslehre. Auch aus einigen Orten des Inn viertels sind uns solche Legendenmotive überliefert, die in einigen Fällen zur Ausbil dung eines Wallfahrtsortes führten. Die Fllial- und Wallfahrtskirche zu HEILI GENSTATT geht in die Zeit um 1400 zurück.
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