Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 4, 1978

Auch das mittelalterliche und barocke Stadtbild von Schärding Ist eng mit der bayerischen Geschichte verbunden. Reich entwickelte sich In dieser Stadt barocke Bürgerherrllchkelt. Blldbelsplel mit Fassadenstuck. Foto: M. Elersebner Johann Georg Melndl - unterstützt auch von dem Rieder Bildhauer Bonaventura Schwanthaler- loderten Kämpfe auf, In de nen von beiden Selten kaum Pardon gege ben wurde. Doch abgesehen von diesen traurigen Ereignissen herrschten zwischen den Menschen diesseits und jenseits der Grenze gutnachbarschaftilche Beziehun gen, wenngleich der Landlbauer ob seiner sparsamen, etwas mißtrauischen und zu rückhaltenden Art von den ,,Boarn" oft Spott ertragen mußte. 1506 - nach dem blutigen Landshuter Erb folgekrieg, den östlich des Inn allerdings nur Braunau voll zu spüren bekam - teilte Her zog Albrecht der Welse Bayern In vier Rent(melster)ämter ein, die ihren Sitz In München, Landshut, Straubing und Burg hausen hatten. Das Rentamt Burghausen reichte von Schärding bis an den Chiemsee und wurde gegenüber dem Rentamt Mün chen sehr benachteiligt. So durfte es bis 1749 nur einen Verordneten zur Ritterschaft stellen, die Bürger hatten überhaupt kein Mitspracherecht usw. Auch hinsichtlich der reinen Verwaltungsarbelt scheint es In man chen Zelten Schwierigkelten gegeben zu haben, was Beschwerden auslöste und die Beziehungen zwischen Amt und Bevölke rung trübte. In diesem Zusammenhang sei die Klage eines Schärdinger Bürgers von 1757 erwähnt, der unter anderem feststellte, daß die bayerischen Behörden überbürokratlslert seien und das System an sich drin gend einer Reform bedürfe. Dieser Wunsch ging nach dem 31. Mal 1779 - der Tag gilt als die ,,eigentliche Geburts stunde des Innviertels", well an Ihm die bayerischen Gebiete ostwärts von Inn und ^il 'Q .i Ml Links: Die mittelalterliche Stadtbefestigung von Schärding hatte vier Stadttore. Im Bild der Innseltige Durchlaß des Wassertores. Foto: M. Elersebner Oben: Durchfahrt des Oberen oder Linzer Tores. Erhalten Ist auch noch das Untere oder Passauer Tor. Foto: M. Elersebner

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