Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 3, 1978

Grabstein des Gregor von Starhemberg, geboren 1464, Stifter der Kirche zur hl. Anna In Steinbruch. Foto: Fr. MIchalek Grabstein der Hedwig von Starhemberg aus dem Geschlecht der Rosenberger, Gattin des Kirchenstifters Gregor von Starhemberg, In der Pfarrkirche Hellmonsödt. Foto: Fr. MIchalek Totenschild des Kirchenstifters Gregor von Starhemberg. Foto: Fr. MIchalek ,,Gregor von Starhemberg algen handt vnttergeschrlben". Dieses Testament gibt auch Aufschluß über die Begräbnisstätte Gregors. Es heißt ,,zum anndern so orden vnd schaff ich mein begrebnuss so ich Nue mit tod verscheiden bin mein leyb In sanndt Anna gotzhaus auf dem Stainpruch, so Ich vnd mein Gemahel gepaut, Im Chor vor sanndt Anna alltar zubegraben". Es folgen die verschiedenen Meßstiftungen, u. a. ,,dle negsten dreissigk tag nach meinem abgang drelssig Viglll zulesen, vnd alltag ain Seelenambt". 1777 wurde sein Grabstein vom Fußboden In die Wand versetztes. Der Grab stein aus rotem Marmor Ist eine ausge zeichnete Arbelt aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Er zeigt Gregor gepanzert mit zurückgeschlagenem Visler, hinter dem Kopf eine wehende Fahne. Die gefalteten Hände halten einen Rosenkranz. Um den Hals hängt eine Kette mit dem Kardinals kreuz der Orslnl. Dieses Kreuz deutet an, daß sich das Geschlecht der Rosenberger 1446 vom Kardinal Latlnls von Orslnl und 1484 vom Kardinal Cosmus von Orslnl be stätigen hatte lassen, daß es vom Ge schlecht der Orslnl abstammte^®. Rechts und links von Gregor stehen auf hohen Säu len die Figuren von Petrus und Paulus. Un terhalb dieser Helligen sind zwei Löwen als Wappenträger der Starhemberger und Ro senberger dargestellt, wobei einer der Lö wen die Fahne hält, der andere einen Streit kolben. Unterhalb der Löwen sind noch einmal die Wappen beider Geschlechter dar gestellt. Die Inschrift auf dem Grabstein lau tet: ,,hye llgt begraben der wolgebornn herr herr Gregor von Starhemberg der gestorben Ist zw Regenspurg an Sambstag vor mathy dagh (22. Februar) zwischen ainem vnd zwayn vor mittag dem got genedig sey Ano d 1522 Auch Fraw hedwig geborn von Rosen berg sein gemahel die gestorben ist am sambstag vor Michail (22. September) vnd llgt zu helmansöd bey der pharkirchen be graben der got genad." Auch nach einem Brief des Propstes Peter von St. Florian an Bartholomäus von Starhemberg, seinem Bruder, ist Gregor 1522 gestorben®''. Interessant ist auch ein weiterer Grabstein mit der Darstellung eines verwesenden Leichnams, der heute an der Westwand der nördlichen Kapelle, vermutlich der Gruftka pelle, angebracht ist. Die vier Ringe an den Löwenköpfen lassen den Schluß zu, daß es der Gruftdeckel der Familiengruft der Starhemberger gewesen sein könnte®®. Der Totenschild von Gregor von Starhem berg, der früher In der Kirche St. Anna In Steinbruch war, befindet sich jetzt im Pfarr hof von St. Peter am Wimberg. Totenschil der wurden nach der Bestattung zum Ge dächtnis in Gotteshäusern aufgehängt. Sie stellen eine Übergangsform vom ursprüng lichen Kampfschild zum bloßen Erinne rungsschild dar. In der Regel zeigen sie das Wappen des Verstorbenen mit einer Be schriftung ähnlich wie auf dem Grabstein®®. ■illsCilnuilirry> . . rTFrf .rilltl'ff * Der Totenschild Gregors von Starhemberg Ist aus Holz. Er zeigt das Wappen der Starhemberger, einen wachsenden feuerspei enden Panther in weißem Feld mit rotem Schildfuß. Aus dem goldenen Helm wächst als Zierde der goidgehörnte, feuerspeiende Panther, dessen Haupt eine goldene Laub krone schmückt. Rechts und links sind au ßerdem oben die Wappen der Starhember ger und Rosenberger zu sehen. Die Um schrift lautet:,,Hie llgt begrabn der woigborn Herr Herr Gregor vo Starhenberg, anfenger, Stifter dises sand anna gotshaus. Got gnad im dr starb zw Regenspurg, Samstag vr Ma thias" (22. Februar). Im Testament Gregors von Starhemberg, in dem auch die verschiedenen Meßstiftungen erwähnt werden, heißt es dann über den Gedächtnisgottesdienst: ,,Dann meinen Jartag orden vnd Schaff ich ewiglich an dem tag, daran es Jar Zeyt, das ich gestorben bin oder wo dasselb ain hoch zeytiicher oder feirtag war, alsdann an dem negsten tag darnach mit zwelff oder viertzehen messen in obemeiten sandt Anna Gotzhaus zubegeen. Erstlich ain ganntze Vigili ain Ambt von der heiiigen drifaltigkait ain Amt von vnnser lieben frawen Schiedung (Maria Himmelfahrt) das dritt ain Seel Ambt vnd ein placebo (es handelt sich hier um die soge nannte Totenvesper beim Totenoffizium, beginnt mit piacebo domini . . .''°) bey der par (beim Grab Gregors von Starhemberg) das viert vnd lest Ambt von der heiligen Fra-

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