Historische Kunst St. Anna in Steinbruch Walter Luger 4. i Sie Die Kirche St. Anna in Steinbruch, ein Klein od des oberen Mühlviertels, liegt weithin sichtbar zwischen Pürnstein und St. Peter am Wimberg. In einer Urkunde vom 24. April 1513^ heißt es; ,,Aln Capellen auff seiner gnaden gründen (Gregor von Starhemberg, der Besitzer von Pürnstein), der Stainpruch genannt, zwischen pirchenstain und bewer ter pharrkirchen (St. Peter am Wimberg), pey der landstraß, in haßlinger landgericht ligend." Die Bezeichnung ,,am Steinbruch, auff dem Steinpruch, auffn Stainpruch, im Stainpruch" oder ,,in loco Lapicidine", wie es in den lateinischen Urkunden heißt, deu tet darauf hin, daß sich hier Steinbrüche be fanden, von wo das Baumaterial zum Aus bau der Hauptburg von Pürnstein (Ausbau Mitte des 15. Jahrhunderts)^ und der Kirche St. Anna stammte. Die Kirche wurde 1509 bis 1514 erbaut und ist ein bedeutender Bau der Spätgotik im oberen MühlvierteP. Rechts über dem Süd portal steht in einer Mauernische eine spät gotische Anna-Selbdritt-Gruppe aus der Bauzeit der Kirche und daneben ebenfalls in einer Nische ist die Inschrift ,,Anna heylige sand tridt got fuer uns bit" mit dem Wappen der Starhemberger und Rosenberger ange bracht. Der zweijochige Chor mit ^/s-Schluß und das einschiffige, dreijochige Langhaus der Kirche haben ein Netzrippengewölbe mit abgekappten Rippen. Die Gruftkapelle nördlich vom Langhaus zeigt ein Sternrip pengewölbe. Abgekappte Rippen zeigen im oberen Mühlviertel in St. Martin die Kapelle südlich vom Langhaus der Pfarrkirche und das reiche netzrippengewölbte Langhaus der Pfarrkirche in Haslach, wobei dort fast alle Rippen gewunden sind. Eine ähnliche Rippenanordnung finden wir auch in der Kir che in Rosenberg in Südböhmen". Um die Kirche in Steinbruch zieht sich eine Mauer, die zwei einfache gotische Tore besitzt. In der Südostecke der Mauer befand sich der 1821 um 76 fl. 24 kr errichtete Pferdestall, der heute nicht mehr vorhanden ist. Im Franciscelschen Kataster, Gemeinde Pürn stein, ist der Platz zwischen Mauer und Kir che als Beerdigungsplatz angegeben (Grundparzellen Protokoll Nr. 973). Die Kirche St. Anna in Steinbruch ist eine
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