Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 2, 1978

schichte" ist deshalb auch für uns bedeutungs voll. Daß sie In Bayern selbst höchste Wertschät zung gewonnen hat, beweist die Auflagenziffer; 6, Auflage (41. bis 50.Tausend) - für ein wissen schaftliches Buch ein Rekord. Die erste Auflage erschien 1950. Neben und zwi schen seiner Hochschullaufbahn arbeitete der Autor lange Zeit in der Kultur- und Fernsehdlrektion des Bayerischen Rundfunks. Dadurch lernte er Land und Leute aus der Nähe kennen. In Pas sau gewann er Kontakt mit der Traditlon des alten Osterreich. Das Innviertel besucht er heute noch gerne, fühlt sich hier heimisch angesprochen. Sein Buch liest sich leicht und gut. Es ist anschau lich geschrieben. Wissenschaft wird lebendig dargestellt. Hubenstelner beherrscht die Kunst des Geschichte-Schreibens. Vor allem ist er je doch Universalhlstorlker. Er weiß, daß Ge schichte nicht nur von den Fürsten, sondern ebenso vom Volk gemacht worden Ist, daß z. B. ein Kapitel über Barockkultur genau so wichtig ist als die genaue Genealogie der Wittelsbacher. Die Darstellung wird bis in die Gegenwart heraufge führt. Wie wohltuend! Daß auch ihn, diesen Freund Österreichs, noch heute die Abtrennung des Innviertels schmerzt, darf Ihm nicht verübelt werden. Wir sollten uns dieser Stimmungen Im nächsten Jahr - 1979 - bewußt sein: ,,Für Bayern bedeutete auch dieser Friede von Teschen noch den Verlust von 38 Quadratmellen prächtigen Bauernlandes mit den Städten Braunau und Schärding, den Märkten Mattighofen, Mauerkirchen und Ried. Es war die Heimat Wernher des Gärtners und Stephan Kru menauers, Georg Melndls und Thomas Schwanthalers . . ." Hören wir also auf diese Stimme von ,,Drüben". Neue Kunstbücher Zechyr: Zeichnungen 1967-78. - Linz: Neue Ga lerie der Stadt Linz, 1978, 174 Seiten, Laden preis S 150.- (mit Lithographie S 300.-). An sich Ist es ein Katalog zu einer Ausstellung In der Neuen Galerle der Stadt Linz vom 3. März bis 1. April 1978, die vom 8. April bis 15. Mal 1978 ihre Fortsetzung in der Kunstsammlung des Mu seums Bochum fand. Er wurde jedoch - dankenswerterweise-wie ein Buch gestaltet, mit Textbeiträgen von Kristian Sotriffer, Peter Baum und Dr. Peter Spielmann aus Bochum, vor allem mit hervorragenden Wiedergaben der erregend großartigen Zeichnungen des Linzers Zechyr (Othmar), eines Abenteurers nicht nur In seinem bisherigen Leben, sondern auch mit seiner Zei chenfeder. Schon 1971 widmete Ihm Kristian Sotriffer einen Band ,,Landscapes" In der Reihe ,,österreichische Graphik der Gegenwart" der Edition Tusch. Nun - mit dieser Ausstellung und diesem Werkkataiog - müßte dem Künstler der Internationale Durchbruch gelingen. Seine zeichnerische Handschrift ist als ein Ele mentarereignis zu werten. Peter Baum bezeich net Ihn als ,,Geheimtip von Kennern und Samm lern" und spricht welter von einer,,dynamischen Handschrift". Peter Spielmann behandelt die Zeichnungen des Künstlers unter dem Aspekt ,,Kunst als Utopie". Kristian Sotriffer scheint Ihn am tiefsten zu kennen und zu verstehen. Er nennt seine Zeichnungen ,,Abbreviaturen, Aufzeich nungen, Entdeckungen". Othmar Zechyr geht Immer von der Natur aus. Diese formt er jedoch gigantisch um. Das ist seine Kraft und Wirkung. Erich Wuiz: Hoizschnittzykien. - Linz: Vertag Ga lerie Bejvi, 1978, Ladenpreis S 480.-. Erich Wulz, geboren am 23. März 1906 In Salz burg, ist aus anderem Holz geschnitten. In sei nem bei Bejvl erschienenen Holzschnittbuch schildert er sein Leben selbst. Diese Niederschrift bestätigt, was seine Holzschnitte bereits vermu ten ließen, daß dieser Maler und Graphiker ein sehr sensibler Literat Ist. Er erlebt seine Umwelt In der Kraft des Wortes, hat ein schweres Leben hinter sich, weil ersieh selbst stets Schwierigkei ten machte, möchte helfen, möchte beschreiben. Nach vielen Irr- und Seltenwegen hat er zur Male rei und zum Holzschnitt gefunden. Maler war er' schon In früher Jugend, Holzschneider wurde er durch seine Freundschaft mit seinem Linzer Ga leristen und Verleger Otto Bejvl - eine wahrhaf tige gegenseitige Befruchtung. Seine Zyklen: Totentanz, Das Leben, Ostern, Linz, Hellig Ist, wer Armut, die Ihn überfällt, leicht in Reichtum wandelt - ohne Geld; Marlenleben, Oberöster reich, Tiere, Gedanken zum Kirchenjahr, Tod 1977, Der Tierkreis, Circus, Kinderspiele, sind zutiefst menschlich. Dieses Bilderbuch Ist im besten Sinne des Wortes ein Hausbuch, in dem wir schauen und lesen kön nen. Ein Künstler, ein Mensch, hat es für uns ge staltet, sicherlich mit seinem Herzblut. Diese Bot schaft sollte gehört und verstanden werden. ö. W. OD. Heimatwerk Linz Landstraße 31 (Ursulinenhof) Frauen- und Männertrachten, Trachtenstoffe und Konfektion, alles Nötige für eine gemütliche Woh nung und viele Kleinigkeiten zum täglichen Ge brauch. „Giuditta" von Franz Lehär OPERETTENWOCHEN 1978 im Kurhaus von Bad Ischl vom 9. Juli bis 9. September (mit Ausnahme vom 1. Premierensonntag, Spieitage Donnerstag und Samstag) „Gräfin Mariza" Am 2. Juii führt Marcel Prawy durch die Welt der Operette-Galakonzert mit Ingeborg Hailstein und Heinz von Emmerich Kaiman Hoppe, es spielt das Franz-Lehär-Orchester unter Prof. Eduard Macku. Rahmenveranstaitungen anläßlich des 30. Todestages Franz Lehärs (24. Oktober 1948) Briefmarkenausstellung zum internationalen Lehär-Kongreß / Sondermarke. Sonderpostamt 14. bis 16. Juii 1978, Pfarrheim Bühnenbildausstellung Franz Lehär und sein Werk, Kurhaus, 1. Stock, 14. bis 28. Juli Internationaler Franz-Lehär-Kongreß vom 14. bis 17. Juli 1978 im Kurhotel

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