Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 2, 1978

Personen in Betrieb gehen. Die Wartezeiten werden dann der Vergangenheit angehö ren. Gleichzeitig werden mit der Errichtung einer neuen leistungsfähigen Abfahrtspiste, dem Anlegen von Langlaufioipen, der großzügi gen Erweiterung des Parkplatzangebotes für 2500 Fahrzeuge, dem Bau einer weite ren Doppeisesselliftaniage im sogenannten Hahnigraben, dem Ausbau des Selbstbe dienungsrestaurants in der Bergstation Wurzeralm und der Erweiterung des Wan derwegenetzes günstige Voraussetzungen für die Ausübung des alpinen Skisports auf breiter Basis und für die Freizeitgestaltung im Sommer geschaffen. Die oö. Landesregierung hat bisher der Wurzeraim-Seilbahn Ges. m. b. H. für die Realisierung dieser Großinvestition, die von der VÖEST-Aipine AG als Generalunter nehmer ausgeführt wird, 120 IVlio. S an Dar lehen und Beihilfen zur Verfügung gestellt. So gesehen ist der Bau dieser neuen Auf stiegshilfe und der Kompiementäreinrichtungen nicht nur ein zieiführender impuls für die weitere Verbesserung der regionalen Fremdenverkehrs- und Wirtschaftsstruktur in dieser Gegend, sondern leistet auch ei nen bedeutenden Beitrag zur ArbeitsplatzSicherung und Schaffung neuer Erwerbs möglichkeiten in Oberösterreich. Auch auf den Hutterer-Böden in Hintersto der w\tö derzeit die Kapazität der Sessellifte und Schlepplifte mit Unterstützung des Lan des Oberösterreich nachfragegerecht er weitert. Eine weitere Bereicherung des Angebotes für den Sommerfremdenverkehr und eine bessere Auslastung des bestehenden Ses selliftes soll durch den Bau einer Sommerrodeibahn auf dem Wurbauerkogei bei Windischgarsten, ähnlich der in Haag am Haus ruck, erreicht werden. Die Vorarbeiten für diese Anlage wurden bereits begonnen. In der Fremdenverkehrspolitik des Landes Oberösterreich wurde die Pyhrn-Priel-Region rechtzeitig zu einem Schwerpunktför derungsgebiet erklärt. Demnach wurden in den letzten Jahren zahlreiche touristische Infrastrukturinvestitionen aus Fremdenver kehrsförderungsmitteln forciert. Es sind dies die Errichtung des Erholungs- und Frei zeitzentrums am Klauser-See, der quanti tative und qualitative Ausbau des Beherbergungs- und Verpflegungsangebotes, Erwei terung des Wintersportangebotes auf den Huttererböden in Hinterstoder, die Ausge staltung von Schlechtwettereinrichtungen sowie der Neubau und die Sanierung von Frei- und Hallenbädern. Durch das hohe Maß an Privatinitiative und durch den zielführenden Ausbau der Frei zeiteinrichtungen und der Gastronomie war es in dieser pheripheren Region möglich, den Fremdenverkehr zu einem bedeuten den Wirtschafts- und Einkommensfaktor für die dort lebende Bevölkerung zu machen. Diese Basisinvestitionen im Kremstal ge winnen vor allem Im Hinblick auf die opti male verkehrsmäßige Erschließung dieser Region durch den Bau der Innkreis- und Pyhrnautobahn für die zukünftige Fremden verkehrsentwicklung zusätzlich an Gewicht. 8. Ausbau der Liftaniagen: Hochficht Für den Ausbau der Wintersaison Im Mühl viertel hat sich der Hochficht wegen seiner Schneesicherheit als zweckmäßig erwie sen. Die gute Auslastung der bestehenden Skiliftanlagen war maßgeblich für die Ent scheidung der Hochficht-Skilift Ges. m. b. H., unter Mithilfe des Landes Oberösterreich auf den Zwieselberg einen weiteren Schlepplift zu errichten. Hohe Dirn und Aimkogel im Ennstal Das Land Oberösterreich und die 00. Han delskammer haben zur Verbesserung der Wirtschaftsstruktur im Ennstal das Regio nalprogramm ,,Eisenwurzen" im Jahr 1976 ersteilt. Der Intensivierung des Fremden verkehrs in diesem landschaftlich reizvollen Gebiet wird darin große Beachtung ge schenkt. Seit der Vorstellung dieses Strukturprogrammes wurde deshalb auch schwer punktmäßig eine Verbreiterung des Frei zeitangebotes für Erholungssuchende for ciert. Nunmehr werden Überlegungen angestellt, ob die Erschließung des ,,Almkogels" in Weyer a. d. E. und der Ausbau der Liftanla gen auf der Hohen Dirn bei Reichraming die notwendigen Impulse für den Aufbau einer Wintersaison im Ennstal erbringen können und derartige Investitionen wirtschaftlich vertretbar sind. IV. Die Seilbahn - eine Hilfe zum Berg erlebnis Das Land Oberösterreich vermag zwar sei nen Gästen kein Meer oder eine Wüste an zubieten, wohl aber eine herrliche Berg landschaft, die zum Wandern besonders an regt. Die moderne Seilbahntechnik bietet eine wertvolle Hilfe, breiten Bevölkerungskrei sen die Ausgangspunkte für Bergtouren und damit die Möglichkeiten für Erlebnisse in der Bergwelt rasch und sicher näherzubringen. Durch die Aufstiegshilfen wird somit eine bedeutende Erweiterung unseres Frem denverkehrsangebotes erreicht. Das ,,Wandern" Ist in den letzten Jahren, insbesondere als Erholung und Ausgleich zu den unnatürlichen Lebensbedingungen, wie Bewegungsarmut, Streß und dgi., zu ei ner aktuellen und attraktiven Freizeit- und ürlaubsgestaltung geworden. Dem Ausbau von Wanderwegen, Berg- und Schutzhütten, der Errichtung von Materiaiseilbahnen usw. wurde in der Fremdenver kehrspolitik des Landes Oberösterreich schon seit Jahren große Aufmerksamkeit geschenkt. Auch in der Fremdenverkehrs werbung wurde das Bergwandern in Ober österreich stark herausgestellt. Gegenwärtig verfügen wir in unserem Bun desland über rund 3500 km markierte alpine und von alpinen Vereinen betreute Berg steige und 8000 km Wanderwege sowie zahlreiche Fitneß-Parcours und Lehrpfade. Die aipinen Vereine haben seit Jahrzehnten auf diesem Gebiet Vorbildliches geleistet, wofür ich ihnen als Fremdenverkehrsrefe rent des Landes Oberösterreich sehr herz lich danken möchte. Zur Intensivierung des Wanderurlaubes und zur Bewältigung der dabei auftretenden Probleme wird im Rahmen der Fremdenver kehrspolitik des Landes Oberösterreich eine Sonderaktion ,,Bergerlebnis" geschaffen. Dabei steht die qualitative Verbesserung der Berg- und Schutzhütten, Maßnahmen zum sicheren Wandern wie Wegeerhaltung und Markierung, die Wasserversorgung, die Abwasser- und Abfallbeseitigung in der Bergwelt, der Ausbau von Nachrichtenübermittiungseinrichtungen von den Bergen ins Tal, die Errichtung von Materiaiseilbahnen und dgi. im Vordergrund. Ziel ist es, die Schönheit unserer Bergland schaft noch viel mehr für den Tourismus zu nützen und den Urlaubsgästen eine witte rungsunabhängigere Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Trotz der vielfältigen Bemühungen zum si cheren Wandern kann dem Bergwanderer die persönliche Verantwortung nicht abge nommen werden. Durch eine gezielte Auf klärung über das Verhalten beim Bergwan dern soll diese Eigenverantwortlichkeit ge stärkt werden.

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