Stockholm, Altstadt rTj 1 p.i#v' 'ffi ^.'P^ V-^ f I I in großzügigen Umrißlinien oder mit dichten und schnellen Strichiagen die Persönlich keit des Dargestellten niedergeschrieben wird. Zum Antlitz fügt Watzi zumeist auch noch die Hände als gleichwertige seelische Ausdrucksträger hinzu. Was er mit solchen Zyklen von Porträts der kulturellen Elite er reicht, ist neben der Wiedergabe der individueiien Persönlichkeit zusammengenom men auch die Darstellung der geistigen At mosphäre und Landschaft einer Stadt, wie sie sich in ihren hervorragenden Persön lichkeiten manifestiert. Wilhelm Mrazek, Wien Der Linzer Zeichner, Druckgraphiker und Aquarellist Anton Watzi zählt zweifellos zu den vielseitigsten, in Oberösterreich behei mateten Künstlern. Werseinen Werdegang bis heute mit Aufmerksamkeit verfolgt hat, findet dieses Faktum bestätigt. Der auf merksame Betrachter und Watzi-Kenner wird zugleich aber auch vermerken, daß graphischer Reichtum und zeichnerischer Esprit dieses Künstlers trotz der von Watzi gepflegten Vielfalt der gewählten Themen, Anlässe und Techniken von einer durchge hend charakteristischen Handschrift ge prägt werden. Diese Handschrift liegt in Watzls Temperament ebenso begründet wie in seiner experimentellen Neugierde, die ihn dazu führt, immer wieder das graphi sche Metier zu wechseln, um nicht in Rou tine zu erstarren und ein Gefangener der ei genen graphischen Floskeln zu werden. Am ausgiebigsten und erfolgreichsten hat sich Watzi bisher mit der Zeichnung ausein andergesetzt. in ihrer Unmitteibarkeit stellt sie für ihn das adäquate Medium dar, Ge danken und Gefühle bildhaft festzuhalten und schrittweise einer spontan erstellten Form zuzuführen, die den Anspruch auf ein vollwertiges Blatt erfüllen kann. Diese ,.schrittweise" Verwirklichung der eigenen Reflexionen findet ihre Entsprechung in Watzis Interesse an zeichnerischen Zyklen. Dies gilt ebenso für seine Stadtansichten und Landschaften wie für Beispiele aus dem Bereich neuerer Literatur, die kleineren Zyk len In Radlertechnik und die bekannten Porträts, die Watzi gleichfalls in Serien von zwei bis fünf Skizzen konzipiert und fortlau fend weiterführt. Watzi beweist mit seinen, von Beginn an die akademisch-naturalisti sche Manier meidenden Porträtzeichnun gen, wie sehr es ihm - neben einer treffen den und oft sehr humorvollen Charakteristik - um den autonomen graphischen Wert selbst geht, wie sehr und in weicher Weise
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