Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 2, 1978

\ ' .J <1 Felix Hätz - Stockholm Unsere Zelt liebt In der bildenden Kunst nur noch In begrenztem Maße das ,,GegenStehen" von Künstler und Objekt oder Künstler und Gestalt. Zu viele Lebensberei che und -erfahrungen sind durch Technik, Automatlsatlon und Organisation spekulati ver und abstrakter geworden. Der Mensch aber Ist noch Immer der Mensch - ein spe kulativ nicht erfaßbares MIxtum von Gege benem, Erfahrenem und Manipuliertem. Ausdruck der Variationsbreiten dieser Spe zies Mensch aber Ist das Gesicht, das bei Charakterköpfen gleichsam zur Individuel len ,,Landschaft" werden kann. Einer der wenigen Künstler unserer Tage, die das menschliche Gesicht nicht In erster Linie Ih rer stilistischen Verfremdungslust überant worten (was durchaus seinen Reiz haben kann!), die vielmehr noch Ihre Könnerschaft In erster Linie dem Erfassen und der Inter pretation der ,,gegen-stehenden" Physio gnomie widmen, Ist der Linzer Anton Wetzl. Seine hervorragenden Porträtzeichnungen verraten selbst In der Vielfalt des zeichneri schen Gestus und der graphischen Mittel Immer noch persönliche Handschrift. Doch

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