Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 2, 1978

A. M. Rubin - Stockholm nicht nur im Darzustellenden eine Auswahl, indem er markante oder sehr individuelle Vorbilder wählt, sondern seine eigenwillige Handschrift paßt sich jeweils dem Charakter des Darzustellenden an. Der Sichtwinkel, in dem der Porträtierte erfaßt wird, ist die ihm gemäße Haltung. Für Anton Watzl ist der Mensch nicht das bioße Objekt, sondern die Persönlichkeit, die in Blick und Gebärde über sich selbst aussagt. Die damit verbundene Zuspitzung des psychologischen Ausdrucks bleibt das Grundmotiv des Zeichners, zumal die Ge bärde in echte Aktion umgewandelt wird. Es ist verständlich, daß der Künstler eigenwil lige Bildmittel bevorzugt, die den graphi schen Aufbau seiner Werke bestimmen. Scharf abgrenzende Liniengebilde, ineinanderragende Strichbündel bis hin zu flekkenhaften Schwärzen, vergegenwärtigen das Gegenständliche. Gesteigerte Strichvermehrungen oder äu ßerste Ökonomie und konstruktive Klarheit zeigen das Angesichtige der Menschen und der Städte, die Anton Watzl schildert. Siegfried Wichmann, München

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