Hartheim, Gemeinde Alkoven, Haus Nr. 34, ,,Ausnehmerstöckr des Ritzbergerhofes, Außenansicht mit spätbarocker Fassade. Aufnahme: Gang! Unten: Hartheim, Haus Nr. 34, Rokokostuck decke im 1. Stock des Ausnehmerstöckls. Aufnahme: Gangl Tf 'i II jt j jr "Irl ^ -w Daß es ginge, dafür spricht die seltene Verwirkiichung dessen, was in kein Fort schrittsbild landwirtschaftlicher Zeltungen paßt - vielleicht aber wendet sich auch die ses Blatt. Der Impuls dafür kommt weniger von innen als von außen, von jenem Bereich also, der am Land soviel Unheil anrichtete, vom städ tischen: das Verlorene allerdings - und das ist viel - rettet keine Wiedergutmachung, nur dort, wo die eilende Zeit vergaß, die Uh ren nachzustellen, vermag Denkmalpflege heute noch glaubhaft an vergangene Ge genwart- aber auch an das Vergängliche an ihr - zu erinnern. Unweit von Linz, in Hartheim, dessen neuer klein- und buntgewürfelter Anzug die Schrecken der braunen Uniform nicht un vergessen machen kann, hat die weitere Vergangenheit schönere Erbschaft hinter lassen: das sog. ,,Stöckr beim Rltzbergerhof Nr. 34 ist vollendetes Beispiel des ober österreichischen Bauernbarock, der von Prandtauer oder Prunner jedenfalls mehr und ehrlicher sich angeeignet hat als die heute noch üblichen öden Flächen und spröden Kanten von der Architektur des Funktionallsmus mißverstanden haben. Das kleine, einstöckige Schopfwalmhaus liegt dem Stammobjekt, einem mächtigen Vierkanter, gegenüber. Die Schauseite mit korbbogigem Portal und dem Hausspruch darüber ist in spätbarock-beschwingten Formen reich gegliedert: Über dem putzgebänderten Erdgeschoß teilen stuckbesetzte Lisenen die Achsen, die Fenster werden von geschwungenen Verdachungen mit reich dekorierten Sturzfeldern gerahmt. Im Gie belfeld flankieren reizvolle Geigenkasten fenster eine Statuennische. Daß das ,,Auszugshäusl" eine architektoni sche Kostbarkeit ist, wurde schon 1933 von E. Hainisch, dem ehemaligen Landeskon servator von Oberösterreich, gewürdigt, der es in sein kleines Buch über die Denkmäler im politischen Bezirk Eferding aufgenom men hat, aber es dauerte mehr als 40 Jahre, bis sich diese wissenschaftliche Beachtung auch In revitallsierende Praxis umsetzte. Die Tochter des derzeitigen Gutsbesitzers, Gertraude Ritzberger, hatte das Auge, den Mut und die Ausdauer, aus dem ziemlich devastierten, durch Mauerrisse gefährdeten und langsam schon dem Verfall entgegen dämmernden Haus das zu machen, was es heute ist: auf gut oberösterreichisch ein ,,Schmuckkasterl", nicht nur außen reich beschlagen, sondern auch mit kostbarem Innenleben. Stuckdecken, davon eine 1773 bezeichnet, eine architektonisch beachtli che Halbwendeltreppe und schließlich ein von der Bewohnerin subtil und mit sicherem
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