Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 2, 1978

K- -> /'-J£.,--/ .-:i. 'ikfli Links: Kremsmünster, Kirchberg Nr. 45, Blick In einen Schauraum des Erdgeschosses. Aufnahme: Gangl Kremsmünster, Kirchberg Nr. 45, Detail von einer der sehenswerten Stuckdecken Im 1. Stock. Aufnahme: Gangl Sk^Sil flC A'-i'/'- würde man auf die Widmung des Hauses vergessen. Was in der äußeren Erschei nung schon das Kunstvolle, Gediegene und Geformte signaiislert, setzt sich im inneren fort. Der familieneigene Betrieb widmet sich der Bemaiung von Gläsern und allerlei an deren Handwerkstraditionen, diese als le bendige Volkskunst erneuernd. Einfacher, Im Detail aber besonders reizvoll ist das an der nördlichen Piatzseite von Lasberg gelegene Haus Nr. 23. Vor etwa drei Jahren entschlossen sich der Besitzer, der Freistädter Dentist Woifgang Freuden thaler und seine Familie, den Bau gründlich zu sanieren, um darin eine Wohnung nach eigenem Geschmack und entsprechend den Möglichkeiten des Hauses einzurichten. Das Objekt dokumentiert die im ländlichen Raum oft zu beobachtende Entwicklung vom dörfisch-bäuerlichen Nutz- zum bür gerlichen Repräsentationsbau. An den Straßentrakt mit seiner vornehmen klassizi stischen Fassade, der Pilastergiiederung, den geschwungenen Fensterverdachungen, flachen Lambrequins und reizvollen Speicherrosetten schließt rückwärts, einen Hof einschließend, der Stall- und Speicher trakt an. Besonders haus- und wirtschaftsgeschichtiich interessant ist dabei der als Verbindungsglied dienende offene Schwei nestall mit den sauber gearbeiteten granite nen Saukobein. Der eigentliche Stallbau besitzt ein ästhetisch wirkungsvolles zweischiffiges Platzigewöibe mit Mitteisäuien: auch der reine Zweckbau stand sohin unter gestalterischer Dominanz. Läßt daran, nach so viel Verlust, sich noch einmal anknüpfen? Auch das - und das darf als Randbemer kung hier eingefügt werden - ist ja ein ganz wesentlicher Sinn von Denkmaipflege über haupt: vergangene Leistungen und Normen in Erinnerung zu halten und gerade dort auf sie zu verweisen, wo die Gegenwart sie längst- und sei es unter dem splitternden Leitbild des Fortschrittes - hintergangen hat. Heute strahlt das Lasberger Haus Nr. 23 dank des Einsatzes und der liebevollen Sorge seiner Besitzer in Ockergelb mit hei ler Gliederung, dunkelgrünen Rinnen und Läden. Der Hof ist entsprechend seinem Rang und der Mühlviertier Tradition weiß gekalkt, ein renaissancezeitiicher ArkadenRechts: Lasberg, Haus Nr. 23, Blick In den Hof mit dem beschriebenen Schweinestall. Aufnahme: Gangl

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