Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 2, 1978

schaftlichen Anschauungen veranlaßten: Er schloß sich dem zu den „Neptunisten" in schrof fem Gegensatz stehenden Lager der „Piutonlsten" an, die das geologische Geschehen, vor aliem die Gebirgsbiidungen, auschiießiich mit dem Wirken innenbürtiger Kräfte der Erde erklärten. Alexander von Humboldt nannte Leopold von Buch den größten Geognosten seiner Zelt. 2 Adolf von Moriot, ein gebürtiger Schweizer, Schüler des bekannten Schweizer Geologen Bernhard Studer, war im Jahre 1846 zum Kom missär des 1840 von Erzherzog Johann gegrün deten geognostlsch-montanistischen Vereins für Innerösterreich und das Land ob der Enns beru fen worden. Er entfaltete in dieser Stellung eine rege, fruchtbringende Forschungstätigkeit; 1851 kehrte er in die Schweiz zurück und wurde dort später auf eine Lehrstuhl für Geologie berufen. 3 Carl Ehrlich, 1811-1871, Magister der Phar mazie, wurde Im Jahre 1841 von dem 1833 ge gründeten ,,Verein des vaterländischen Mu seums für Österreich ob der Enns mit Inbegriff des Herzogthums Salzburg", später schlicht Oberösterreichischer Musealverein genannt, zum Kustos bestellt. Ehrlich war ein begeisterter, unermüdlicher Förderer der geologischen For schung in Oberösterreich, geradezu ein Motor al ler einschlägigen Bestrebungen; er pflog persön lichen Umgang mit Erzherzog Johann und Leo pold von Buch, war mit Moriot befreundet und ar beitete mit ihm bei der ersten systematischen wissenschaftlichen Erfassung des Bodens Ober österreichs eng zusammen. Seiner Feder ent stammen mehrere Beiträge zur Geologie Ober österreichs. Im September 1855 stellte Ehrlich auf der 32. Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien den Antrag, dem 1853 verstorbenen Leopold von Buch ein würdi ges Denkmal zu errichten und schlug hiefür die Granitgruppe im Pechgraben vor. Mit der Ausfüh rung dieses Planes wurde der Linzer Steinmetz meister Josef Hafner beauftragt. Literatur Die Fülle der einschlägigen, im In- und Ausland veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten ist angeführt bei: Peter Faupl, Kristaiiinvorkommen und terrigene Sedimentgesteine in der Grestener Kiippenzone (Lias-Neokom) von Ober- und Niederösterreich. Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, Bd. 118, S. 1-74 (1975). Über die Gründung des Leopoid-von-BuchDenkmais hat Josef Schadier im Jahrbuch des Oberösterreichischen Museaivereins, Bd. 85 (1933), S. 373, berichtet.

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