Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 2, 1978

Aufstieg von der Adamekhütte, 2196 m, über den Gosaugletscher zum Hohen Dachstein (Westgrat). Aufnahme: R. Kögler. ster im Alleingang über den Gosaugletscher bezwang. Peter Gappmayrs Verdienste stehen Im Schatten des Salzburger Blbelwissenschafters und Professors für orienta lische Sprachen Peter Carl Thurwieser, der sich zwei Jahre später als Erstbestelger fei ern ließ. Mehr als ein Jahrhundert lang wurde Thurwieser die Erstbesteigung zuge schrieben, well die alplnlstlschen Leistun gen der Einheimischen seinerzeit völlig ne giert wurden. Heute hat dieser nahezu unbekannte Bauer In der Geschichte des Dachsteins ebenso einen festen Platz wie der Wissenschafter Friedrich SImony oder der Dichter Adalbert Stifter, der vor allem mit der Erzählung ,,Bergkristall" den Dachstein zu literarischer Weltgeltung erhob. Sogar die Wilderer haben Ihre alplnlstlschen Verdienste: Der Ramsauer Dachstelnführer, Löffelmacher und Auhäusel-WIrt Jo hann Schrempf, derauf erlaubten und uner laubten Wegen den Gemsen nachstellte, fand durch diese Leidenschaft Im Jahr 1875 den ersten Anstieg auf den Dachstein vom Süden her. Als die Gemsen eines Tages In die Felsen flüchteten, wartete Schrempf, in der Annahme, die Tiere müßten wieder zu rückkommen. Die Gemsen kamen jedoch nicht zurück. Es mußte also einen Weg nach oben geben. Wo Gemsen hinkommen, ist auch ein Weg für den Menschen. Unter den Bergsteigern Ist das geradezu ein Leltspruch. So fand Schrempf als erster Mensch einen Weg durch die Südabstürze des Dachstein-Hauptstockes. Die Bezwingung dieser Wand gelang erst In unserem Jahrhundert: 1901 über den Plchlanstleg, 1909 über den Stelnerweg, 1919 über den Goedelanstleg, 1967 In der Dlrettisslma. Siege über Höhen und Tiefen Als der schwierigste Berg Im gesamten Dachsteingebiet gilt jedoch der Däumling, nicht zu verwechseln mit dem Däumelkogel, dem harmlosen Nachbarn des Krippen-

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