Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 2, 1978

Das Tote Gebirge ist nicht nur eine Bergregion der Wanderer, sondern auch eine ideale Klet terlandschaft, allerdings spät erkannt und vielleicht nicht so attraktiv wie etwa der Gosaukamm, Kaisergebirge u. a. Im Bilde die Südwestwand des Sturzhahns im Bereich der Tauplitz mit Schwierigkeitsgrad VI A 3. Aufnahme: A. Dengg, Steyr. ber-Führer", 1948 nochmals bei Leitner in Weis aufgelegt, dürfte einen Ehrenplatz in der Bibliothek jedes passionierten Gebiets kenners einnehmen. Die Sektion Wels des OAV dankte ihrem Mitglied 1949 durch die Benennung der Hütte am Kasberg in ,,Sepp-Huber-Hütte", die Gemeinde Grü nau im Almtal ehrte den 1952 Verstorbenen durch einen Gedenkstein mit der treffenden Inschrift ,,Dem Erschließer des Toten Ge birges". Barfuß In der Nordwand So schlimm die frühen dreißiger Jahre im Zeichen der Weltwirtschaftskrise für Fami lienväter waren, die damals jungen Kletterer geraten heute fast ins Schwärmen, wenn sie aus jener Zeit berichten. Eine zahlenmäßig kleine, aber vor Aktivität sprühende Elite floh aus der Masse der vergrämten Arbeits losen ins Gebirge und holte sich in den Wänden der Spitzmauer die Erfolgserleb nisse, die ihnen die Arbeitsweit in jener Zeit versagte. Ein Kreis junger Menschen, denen sich die Tore der Steyr-Werke verschlossen hatten, ergriff während des Sommers Besitz von der Unteren Polsteraim (die später unter mysteriösen Umständen abbrannte) und er oberte Route um Route. Was machte es ih nen aus, daß sie nur Brot, Poienta oder be stenfalls einen Eierschmarrn im Magen hat ten, was kümmerten sie teure Bergschuhe, wenn man mit seibstgebastelten Sandalen aus alten Autoreifen ebenso gehen konntewenn es schwierig wurde im Fels, kletterte man halt barfuß weiter! So berichtete es dem Verfasser jedenfalls Franz Stamberg, Steyr, der mit dem 1942 in Rußland vermißten Steyrer Valentin Strauß zu den führenden Köpfen zählte und denen so herrliche Wege wie Linker Ostwandpfeiler oder Nordpfeiler an der Spitzmauer gelangen. Zu dem erwähnten Kreis zählten auch Erich Rolinek (Erstbegeher der,,Rißreihe" an der Spitzmauer), Max Geier u. a., während das Steyrer Kletterphänomen Sepp Eitzenber ger (1906 bis 1966) mit Willi Seemann, Fritz Panhuber, Max Kissenhofer und Sepp Riha eine eigene Gruppe bildete. Von den Wel sern seien aus dieser Zeit Max Zechmann, Hermann Traidl, Leo Huber und Max Rösler erwähnt, die sich hauptsächlich am Schermberg, Almtalerköpfi und Rotgschirr betätigten, während ganz im Westen des Toten Gebirges der Bauernsohn und ange hende Lehrer Sepp Lichtenegger, Konrad Hofer und Kurt Reifschneider von sich reden machten (Sendling und Trisselwand). Auch die studentische Jugend kämpfte im Fels wie etwa Hugo Rößner 1930 an der Spitz mauer oder Heinrich Harrer, der bekannte Tibet-Forscher, 1935 am Sturzhahn. 1 WS i f k \ ' rjt. 'jÄ'.. ■■ ;; 'Lt..-' > , !>• ■BE'" »/ Ä' i . Tt' ! f • 1^1 m M ^ m IM. \:ih 'i- • ■. > "if'i.' ■ \ V t i

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2