Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 1, 1978

Fig. 4 T raunsee-Wassergütekarte Dr. E. Hehenwarter, 1958 Fig. 4 GÜTEKLASSEN: I Abwasser— T einföüfe Traunsee Wassepg ötekaple Dr. E. Hehenwarter, Linz 1 958 Autos auf das Eis wagten und Flug zeuge auf Ihm landeten. Am 5. Februar 1830 schoben zum ersten Male zwei Gmundner eine Kegelkugel mit 175 Schüben nach Ebensee, ein Brauch, der fallweise wiederholt wurde. Niederschläge fallen In einer Menge von 1000 bis 1500 Millimeter im Be reich der nördlichen Seehälfte, in einer Höhe von 1500 bis 2000 Millimeter im südlichen Seebecken. Die Steigungs regen an den Stauwänden des Ostufers vermehren letzteren Wert um weitere 500 Millimeter und sind häufig von hefti gen Gewittern begleitet, die in der südlichen Bucht oft lange verweilen. Die Kalkwände des Ostufers, das Gebiet ,,Unterm Stein" und die Grünberghänge sind dem Föhn stark ausgesetzt. Der Schnee bleibt im Lainaubachtal und am Westufer länger liegen als an den wind bestrichenen Fels- und Grashängen des Ostufers. Nur 60 bis 100 Tage im Jahr liegt hier der Schnee. Durch die Reflex wirkung der Seespiegelfläche und die bedeutende Abstrahlung der Wärme vom Fels her ist der Frühlingseinzug hier nach langjährigem Mittel schon vom 1. bis 11. März anzusetzen. Wärme liebende Pflanzen kennzeichnen diese Spalierlage. Im Sommer, wenn der Ostwind weht, treibt er das Oberflächenwasser an das Westufer und kaltes Auftriebswas ser steigt nach oben. Dann ist ein Bad „Unterm Stein" ein kühles Unternehmen. Weht der Westwind, dann wird das warme Oberflächenwasser an den Berg getrieben und lädt zum Baden ein. Zu diesen Winden kommen Berg- und Taiwind sowie kleinräumige Land- und Seewinde, der Oberwind aus Süd, der Niederwind aus Nord, Im Wechsel zwi schen Tag und Nacht. Und über allem dominiert der Westwind, der noch dazu an heißen Sommertagen den Fallwind in Bewegung setzt und, durch die auf steigende Luft über der Seefläche an gesaugt, mit solcher Wucht aus der Vichtau zur Wasserfläche nieder stürzt, daß ob der hohen Wellen der „Vichtauer" schon manchem Boot zum Verhängnis wurde. Der häufige Wind wechsel sowie die unberechenbaren Wet terstürze bringen den Menschen am See Abwechslung, Belebung und Gefahr. Seit über hundert Jahren sind Botaniker tätig, die Pflanzen der Seeuferzone zu erforschen. G. Gaßner (1893), Morton (1954), K. H. Rechinger (1959), B. Wein meister (1960) und A. Ruttner (1968) ha ben die Flora dieses Gebietes eingehen-

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