Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 1, 1978

narben. G. Geyer zeigt In geologischen Längsprofilen vom Grünberg bis zum Rindbachtal die verschiedenen Forma tionen am Ostufer des Traunsees (E. Spengler, 1924). Der höchst reizvolle Gegensatz der Uferlandschaften am Traunsee ist ge geben durch das verschiedenartige Ge stein, seine Formen und Farben und durch den Bewuchs. Von den hellgrünen Mischwäldern der Flyschrücken und Sandsteinkuppen bis hin zu den dunk len waldreichen Dolomiten der Langbathscholle und den eisüberformten Fjordwänden aus Kalk und Dolomit, durch Querverschiebung wirkungsvoll verstellt, zeigt uns die Traunseelandschaft eine Palette verschiedener Natur landschaften und beweist, daß ein See erst durch seine Ufer an Bedeutung, be sonderem Reiz und großer Anziehungs kraft gewinnt. Das jüngste Schicksal dieses Sees wird in steigendem Ausmaß durch mensch liche Eingriffe in die hydro- und limnologischen Verhältnisse bestimmt, die meßbar sind an der veränderten Durch strömung nach Bau des Durchlaufwer kes und der damit verbundenen Stau höhe sowie an der Verunreinigung des Sees durch Abwässer und die vielen anthropogenen Eingriffe, die eine Ver schlechterung der Wassergüte herbei führten. Damit wurden in den letzten Jahrzehnten Gegenkräfte wachgerufen, die den Schutz der Seeufer und des Ge wässers fordern. Wie uns E. Hehenwarter (1961) berichtet, steht der Traunsee seit dem OKA-Kraftwerksprojekt 1948 als einer der wenigen Salzkammergutseen im Brennpunkt na turwissenschaftlicher Forschung. Mit einer Wassermasse von rund 2,3 Milliar den Kubikmetern zeigt er den typischen Charakter eines nährstoffarmen, tiefen Voralpensees. Die Traun, der Haupt zufluß zum See, ist ein wilder und schwer regulierbarer Fluß von großer Reinheit. Seine Geschiebeführung ist beträchtlich, verdankt der Ort am Ende der rund 5 Kilometer langen Aufschüttung — Ebene am See — doch diesem Umstand seinen Namen. Aus dem großen Einzugsgebiet von 1400 Quadratkilometern fließen im Frühjahr und besonders zur Hochwasser zeit große Wassermassen in das Tal. Der Hochwasserdienst hat im Zusammenhang mit dem Stau eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Die Wassermarken im Hof des Seeschiosses Ort, an der Felswand des Jo hannesberges und an verschiedenen alten Häusern des Seeufers zeigen uns Hoch wasserstände in historischer Zeit (R. Mo ser, 1955). Der höchste Wasserstand des Jahres 1594, mit „Goß Höh" oder Wassergüß bezeichnet, ist 550 Zentimeter über der mittleren Höhe des Seespiegels (Null: 422, 407 m) anzunehmen. Damals erreichte das Wasser die Decke des Ver kaufsgewölbes Gmunden, Rathausplatz Nr. 4. Unverständlicherweise blieb die Hochwasserkatastrophe des Jahres 1598 ohne Marke. Damals wurden Wasser gattern und Seeplanken weggerissen und der Turm auf der alten Traunbrücke zerstört. Im Jahre 1705 erreichte der Was serstand 2 Meter über Null. Im Hof des ... ill/ ' ■ ■■ i 8 k Innenhof des Seeschlosses Ort mit historischen Hochwassermarken. Aufnahme: H. G. Prillinger

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