Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 1, 1978

Fig. 1 Skizze aus einem Exkursionsführer: Entstehung der Traunseelandschaft ter unter der Seespiegelfläche (422 m), also In absoluten Höhen von 231 bzw. 228 Metern, zwischen Traunkirchen und der Eisenau. Die Lotungspunkte mit über 190 Metern markieren gleichzei tig die tiefsten Oberflächenpunkte fe sten Landes in Oberösterreich. Das Volumen der Seewanne umfaßt eine Wassermenge von 2300 Millionen Kubikmeter oder 23.000 Millionen Hektoliter. Steigt der Seespiegel um nur einen Zentimeter, so wird das Volumen um 2,5 Millionen Hektoliter vermehrt. Die Hohlform des Seebeckens ist so groß, daß in ihr fast alle Menschen dieser Erde Platz fänden, soferne man für jeden Menschen einen Raum von einem Ku bikmeter zur Verfügung stellte. Das Einzugsgebiet des Traunsees umfaßt 1417 Quadratkilometer, also rund 57mal die Größe der Seefläche (J. Hemsen, 1959). Die Entstehung der Traunseelandschaft und Ihr Ergebnis war und ist Inhalt vie ler wissenschaftlicher Untersuchungen. Für die Landschaftsformung und die Bildung des Seebeckens waren beson ders zwei tektonische Erscheinungen bestimmend, der Saizauftrieb und die große Querstörung am See (siehe Fi gur 1). Gipslinsen als Spuren der unter sten Triasstufe sind in tiefen Gräben des Ostufers anstehend und verweisen in Verbindung mit den Begleitmineralien des Haselgebirges auf die saiinare Tek tonik. Auch im alpinen Raum zeigen Salzgesteine aufgrund ihres geringen spezifischen Gewichtes die Tendenz, in hangende Deckschichten lotrecht ein zudringen und sie zu durchbrechen. Da Salze und Tone sehr verwitterungsemp findlich sind, ist es verständlich, daß diese tektonischen Trümmerzonen be vorzugt abgetragen werden und weite Becken und Hohlformen entstehen lie ßen (J. Schadler, 1959). Die Querstörungen im alpinen Raum lassen sich auf die waagrechte Gebirgsbewegung der Kalkgesteins- und Dolo mitdecken zurückführen. Sedimenta tion, Faltung, Hebung und Deckenüber schiebung sind die charakteristischen Merkmale der Gebirgsblldung in den Alpen. Am Übergang von Kreide- und Tertiärzeit wurden die in der Meeres wanne (Geosynklinale) abgelagerten Sedimente eingeengt, gefaltet, empor gehoben und ausgepreßt. Die Berge am See sind Teile der oberostalpinen Kalkdecke, deren Blldungsraum nach A. Tollmann (1965) zwischen Möll- und Gailtal anzunehmen ist. Im Sinne der Lambach Fig. 1 SchwanenstadtJ w' QRoitham y /«.. C.U l \ Mi. Mo. . ' Mi.Sch. r \ \ I ; wasdij ISteyrerirjüht\c> ""- I / . ÖLaa/d'rchät^ ■* \ Ii W ^ \0;/OArA I A ; A 41 ■ - r ■■ . 85° ". * • • .* '.'/v Ronrod• • ■ . •_es3- . ■^(/ i VV2A 6 3' Orupberg • * ' ♦ * • • .* 0)^ d» • <>967 » » • A . 'J MO. - 'A ^ j CtJ / 523 V /?-'V 883 • , W "1 KoIlfJionns ßj. •\t \ <> . HQChKogi ^83 M LH-^l I I I ' iti /. q n g b Q ^ e^6sW e ^ ^ H 0 Legende zu Fig. 1 I I Diluvium: Wü.Sch. Würm Schotter Ri.Sch. Riß Schotter Mi.Sch. Deckenschotter Wü.Mo. Würm Moräne Ri.Mo. Riß Moräne Mi.Mo. Mindelmoräne ^ ^ W1 = Würm 1 W2 = Würm 2 Eiben Bg.- Flyschzone; Kalkalpen: ' I Oberkreide Flysch. I Unterkreide Flysch -i- Mürbsandstein + 'J Bunte Schiefer Helvetikum in Fenstern unterm Flysch ] hervortauchend emporgeschuppt 7^ 1 Klippzone (Jura-Klippen + vorw. *^1 Unterkreideflysch + rote Mergel) Langbathzone Tirolische Decke Wien 1951

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