Aufbau der Aussteilung Gruppe H (Altenburg — Baudlsch — Raldel) 1972. Aufnahme: H. G. Prillinger i Ü. eine Exposition seiner Holzstiche und Linolschnitte geplant. Infolge des plötz lichen Todes seiner Frau mußte sie ver schoben werden. Man wich aus und spannte zwei ungleiche Künstler zusam men; Dieter R. Barth und Sepp Frey. Jener ist ein virtuoser Satiriker, dieser ein sinnenfroher Aquarellist. In ihrer Ge gensätzlichkeit paßten sie gut zusammen. Des 100. Geburtstages von Fritz Herzmanovsky-Orlando gedachte die Gilde gemeinsam mit dem Museum der Stadt Gmunden (Kustos Frau Elfriede Prillin ger). Es wurden mehr als 300 Zeichnun gen dieses doppelt begabten Künstlers ausgestellt. Auch er ein Satiriker, eine frivole, lachende Ergänzung des düsternachtseitigen Alfred Kubin. Das 49. Gildenjahr wurde mit einer Expo sition beschlossen, die man ,.Versuche zum Menschenbild" nannte. Sie zeigte Werkproben von 23 Künstlern, vom Impressiven bis zum Expressiven reichend. Junge Kräfte waren dabei, wie Arnold Schicker und die Bildhauer Johann Spielhofer und Markus Treml; — eine Überraschung der Kammersänger Oskar Ozerwenka als Maler. In diesem Jahr — dem Jubiläumsjahr — wird u. a. eine große Jubiläumsausstel lung in zwei Teilen zu sehen sein (14. April bis 11. Juni und 19. August bis 29. Oktober). Diese lockere Übersicht über die Gilden tätigkeit wäre unvollständig, wenn nicht Franz Schickers besonders gedacht würde. Schicker ist vor allem Künstler und als solcher auch Lehrer, Kunsterzie her und Gildenorganisator. Als Künstler schuf er viele, über das ganze Land ver streute Außen- und Innenmosaiken, Fres ken, Sgraffiti, Aquarelle und Kohlezeich nungen. Er war aber auch ein hingeben der Kunsterzieher, der mit unermüdlicher Geduld lehrte und von den Schülern respektiert und geehrt wurde; zwei Jahr zehnte lang hat er ihnen als Professor am Gmundner Bundes-Gymnasium und in der Bundeserziehungsanstalt Schloß Traunsee sein Bestes auf den Lebens weg mitgegeben. Als drittes ist die Arbeit für die Gilde, die Last des Planens, Zu sammentragens und Sichtens von Expo naten und der Einrichtung von Ausstel lungen anzuführen. Erst seit etwa 1968 stehen ihm Alarich Branberger, Ernst Wickenhauser und in letzter Zeit auch Hanns Egelkraut einsatzbereit zur Seite. Schickers Dynamik und Beharrlichkeit haben sich, nach vielen Seiten ausstrah lend, als erfolgreich erwiesen. Die ersten fünf Dezennien der Künstler gilde Salzkammergut begannen und endeten verheißungsvoll. Zwar gab es Pausen, Leerläufe, kriegs- und raumbe dingte Hemmungen, doch hat die Gilde, seit 22 Jahren von Franz Schicker ge führt, Fruchtbarkeit und Daseinsberechti gung bekundet. Heterogene Kräfte wur den in ihr zu einem aktionsfähigen Kör per vereinigt. Sie stellt, ergänzt von den vorzüglichen Ausstellungsräumen des Kammerhofes und finanziell gestützt von Subventionen des Landes, der Stadtge meinde Gmunden und — im Jubiläums jahr — auch des Bundes, In der ober österreichischen Kunstlandschaft einen gewichtigen Faktor dar.
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