Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 1, 1978

„Gmunten", Kupferstich von Georg Matthaeus Vischer, 1674, in Topographia Austriae superioris modernae diese beiden Städei geitend machen, mußte sie aber 1305 dem Kioster zurück geben. Nach einer weiteren Urkunde be fand sich nur der eine Stadei in Etziing, der zweite in Niedern Stadei (datz dem niedern stadei), wo auch eine Überfuhr und bei geringem Wasserstand eine Furt bezeugt ist. Mit einem weiteren Beweis für den Saiztransport auf der Traun vor 1311 kommen wir auch schon in die zweite Periode, in die Zeit nach diesem Jahr, in erhebiichem Maß wurde nun von Haiistatt Saiz in rohen Stöcken, den Fudern, nach Gmunden geliefert und hier von den Kufnern in Hoizgefäße, die Kufen, ver packt, von denen die Stadt ja drei im Wap pen führt. Die Oberschicht der Bürger schaft bestand vorwiegend aus sogenann ten Fertigern, die diese Kufen abtranspor tieren ließen und in den Handel brachten. Dabei tritt auch die zweite Aufgabe die ser Händler hervor, nämlich die, das obere Trauntai mit Nahrungsmitteln, vor allem Getreide und Wein, zu versorgen. Eine wichtige Etappenstation war dabei Enns. Hier wurde Salz von den Gmund ner Bürgern an die verschiedensten Ab nehmer, darunter die Ennser Bürger, ver handelt und ging zu Land in alle Richtun gen weiter. Soweit es die Donau hinun tergeführt wurde, mußte man es hier auch auf größere Schiffe umladen. Zwi schen den Gmundnern und anderen Fer tigern einerseits und den Ennser Bürgern andererseits entwickelte sich nun ein Streit über die Frage, ob die Fertiger mit dem Salz die Enns hinauf bis zum Rein tal, dem Ennshafen der Stadt, fahren müßten oder nicht. Bevor der Herzog 1335 diese Streitfrage entschied, holte er die Aussagen der ältesten und besten Bürger von Wels, Steyr, Linz und Maut hausen sowie von Adeligen und Land leuten ein. Diese behaupteten, daß die Pflicht der Fertiger, die Enns hinaufzu fahren, eine alte Gewohnheit sei, wie sie dies schon von ihren Vorfahren gehört hätten. Der Herzog entschied denn auch zunächst zugunsten der Ennser. Damit kommen wir aber mit dem Salztransport der Gmundner Fertiger jedenfalls in die Zeit vor 1311 und damit bestätigt sich auch die anfangs ausgesprochene Ver mutung, daß nämlich schon vor diesem Jahr jährlich 24.000 Fuder Salz von Aus see nach Gmunden geliefert wurden. Der Herzog hat die Fertiger übrigens fünf Jahre später von dieser Last befreit und die Ennser Bürger durch eine Mautbefrei ung für diesen Einnahmenentgang ent schädigt. Gmvkten II Travn vSee '' ^ ^ ' V\-,A ... //W > / III" A, t"A ■ \v'-fr'^ ^ V V p.,;. lA I#- -4?^-, "Af J p.A r I - -- - — f ' 'S untere v/Zjueu t g;t-; I i—J -Kc 5 Q/ladi ijrnuiid^y **-^>1 ■ o.»*' ■ A Detail des Gmundner Burgfriedplanes von Michael Kefer, 1808, mit Darstellung des historischen Stadtgrundrisses

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