Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 4, 1977

Die Problematik der Aitstadterhaltung Altstadterhaltung wird hier als Erhaltung und Erneuerung in oder außerhalb er klärter Schutzzonen verstanden, wobei die überkommene Gestalt und Funktion wesentliche Richtmarken darstellen. Diese Zielvorstellungen sind heute kaum mehr Gegenstand einer kritischen Aus einandersetzung. Besonders im eigent lichen Denkmalschutz, aber auch im weit läufigen Bereich der Altstadterhaltung liegen die Probleme nicht bei der Zieiformulierung, sondern fast ausschließlich In den mangelnden Möglichkeiten der Zielerrelchung. Wie die historische Alt stadt von morgen aussehen und funktio nieren soll, Ist heute bekannt. Einen Be weis liefern die fast deckungsgleichen Resultate der Wettbewerbsprojekte für die Altstadt von Passau und die Überein stimmung der Ergebnisse des UmweltWettbewerbes von Braunau. Die Zielerreichung der Altstadterhaltung stößt aber auf geradezu unüberwindlich erscheinende Hindernisse, die nur unvoll ständig angedeutet werden können. Die konkrete Sanierung stößt im Grunde nir gends auf Gegenliebe: Der Hauseigen tümer sieht kaum einen wirtschaftlichen Vorteil und die Förderungsmöglichkeiten erscheinen ihm undurchsichtig, die Mie ter glauben ihrerseits nicht an mögliche Eigeninitiativen im fremden Objekt; für die Architekten, Baugenossenschaften und Unternehmer Ist die Aufgabenstel lung zu kleintellig und bringt durch den Kontakt mit den Bewohnern viele Schwie rigkeiten, die beim Neubau bisher nie be wältigt werden mußten; auch für die Be hörden ist Altstadterhaltung eine zähe und für den Politiker eine wenig attrak tive Tätigkeit. Es Ist daher nicht ver wunderlich, daß die Mittel der Wohnungs verbesserung statt in die historischen -ini— ini iQt ^oi rnt~ -toi [Qi lorIm! äsQUiBlSl I □ ETon noD' i I iTÖ-fi: irö~fi [SPARKASSE BRAUNAU] j . Bildbericht über die Sparkasse vor und nach der Renovierung: Die Neurenaissancefassade einer ehemaiigen Bürgerschule war in der kieinteiiigen Abfolge der Stadtplatzhäuser ein störender Klotz, obwohl das Bauwerk an anderer Steile durchaus Ensemblewert gehabt haben könnte. Der Neubau der Sparkasse stellt sich in drei Einzeifassaden dar und nimmt damit die historische Formensprache des Stadtplatzes deutlich auf. Foto: W. Neumeister [ ü Ii II ü ttiiii - - . I . » -• .* 0 n n i n n Mpgit|ii fl nHIn n n n nSfi saafi SPARKASSE BRAUNAU

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