Bücherecke Neuerscheinungen des Oberösterreichischen Landesveriages Franz J. Grieshofer: Das Schützenwesen im Salzkammergut. — Linz: Oberösterreichischer Landesveriag 1977, 208 S. Text, 57 Schwarzweiß- und 6 Farbbilder, alte Holzschnitte im Text, Ladenpreis S 298.—. Das Brauchtum ist in den aiten Voikstumslandschaften Bayern und Österreich vielfach schon zur Folklore geworden. Fremdenver kehr und Publizistik ruinieren nicht nur die Landschaft, sie verändern auch die Menschen. Sie machen aus einer schlichten Festesfreude, die Lebensqualität geboten hat, eine Show. Echtes Brauchtum wird immer mehr eingeengt. Zu den Reservationen - schon müssen wir Begriffe der indianischen Kultur für unseren eigenen Gebrauch anwenden — zählt zum Glück noch das oberösterreichische und steirische Salzkammergut. Diese Behauptung mag für einen Außenstehenden unglaubwürdig er scheinen, wird doch diese Landschaft zu den ältesten Fremdenverkehrsgebieten Österreichs gerechnet. Seine Bewohner besitzen jedoch eine ganz eigenartige Widerstandskraft. Sie nützen die Touristik wirtschaftlich, lassen sich aber nicht von ihr aufsaugen. Die Saison ist kurz, die Gäste sind gerne gesehen, werden noch lieber assimiliert — hier gibt es die meisten Dauergäste im österreichischen Frem denverkehr —, bestehen bleibt für den Rest des Jahres die eigene Lebensform des Kammergütiers, eine Kultur, die vom Wald und Salz geprägt worden ist, in der Berge und Seen eine große Rolle spielen, da alle Be wohner ihre Heimat innig lieben. Im alten Brauchtum, das weder Touristik noch die wissenschaftliche Volkskunde beeinflussen konnten, spielt das ,,Schützenwesen" eine ganz entscheidende Rolle. Gemeint sind die Armbrustschützen und die Scheibenschützen, die eine feste Gemeinschaft bilden und das ganze Jahr hindurch ihren Mitgliedern einen sicheren Halt bieten. Hier muß kein Voiksbiidungswerk agieren. Die Schützen wissen selbst, wie sie sich unterhalten. Im öktober sind im ganzen Salzkammergut die Schützenmähler ausgeklungen. Jedes Wochenende hallten von den Bergwänden die Böller schüsse. Es gab auch viele zünftige Räusche. Alles wurde jedoch in überlieferter Form ab gewickelt. Dr. Franz J. Grieshofer, ein gebürtiger Ischler und derzeit wissenschaftlicher Beamter am österreichischen Museum für Volkskunde in Wien, widmet den Saizkammergutschützen eine vorzügliche Monographie, die fachlich er arbeitet worden ist, gleichzeitig jedoch die Aufgabe eines Volksbuches erfüllt. Er wid mete seine Arbeit seinem Vater — ,,dem lang jährigen Oberschützenmeister des Armbrust schützenverbandes". Daraus ergibt sich seine persönliche Bindung an das Thema. Die Schützen hätten sich keinen besseren Inter preten wünschen können. Er betreibt erlebte Volkskunde, nicht wissenschaftlich sterile. Er schildert die historische Entwicklung des Schützenwesens, das sich im Salzkammergut bis in das 16. Jahrhundert zurück verfolgen läßt, untersucht seine soziale Struktur, vor allem jedoch sein Brauchtum. Dieses Buch hat bereits Eingang in viele Haushalte des Salzkammergutes gefunden, wo Bücher im aligemeinen vielleicht nicht so ge fragt sind. Es wird sicherlich auch viel An klang bei den Gästen finden, die diese Land schaft lieben gelernt haben, für die sie nicht nur eine kurzfristige Urlaubsattraktion darstellt. Ausgezeichnet und instruktiv auch die Bild ausstattung. Woifgang Pöttinger: Geformtes Schmiede eisen. — Linz, Oberösterr. Landesveriag 1977, 36 Seiten Text, 125 Abb., Ladenpreis S 240.—. Wolfgang Pöttinger zählt zu den Handwerks meistern, die in Oberösterreich die Tradition des Schmiedehandwerks bewußt und standes stolz fortsetzen. Er hat als Kunstschmied sei nen eigenen Stil entwickelt. Seine Gitterwerke, Grabkreuze, Raumausstattungen, Plastiken und Leuchten sind Qualitätsarbeiten. Seine Werke sind im ganzen Land sehr gefragt. Er ist aber auch ein tief veranlagter Denker und fühlt sich zum Schreiben gedrängt. In seiner literarischen Tätigkeit mag er manchen Lesern oft schrullig erscheinen. In seinem neuesten Werk bleibt er jedoch am Boden seines Hand werks und erzählt fachkundig vom ,,Thema Schmieden". Er machte aus der Thematik je doch kein Lehrbuch, sondern einen Liebhaber band für Freunde des Kunsthandwerks. Wir erfahren die historische Entwicklung des künstlerisch gestalteten Eisens und die Tech nik der Bearbeitung. Wir werden eingeführt in das Strecken, Breiten, Spitzen, Stauchen, Biegen, Richten, Spalten, Kröpfen, Überlap pen, Feuerschweißen, Lochen und Dornen, Bündeln, Nieten, Torsieren, Kehlen. Wir kön nen vor allem jedoch in einem Bilderbuch blättern, das uns die besten Arbeiten Pöt tingers vorstellt. Im Eisenland Oberösterreich stellt dieser gut gestaltete Liebhaberband eine willkommene Bereicherung unseres heimischen Schrifttums dar. Otto Constantini: Stadtführer Linz. — Linz: Oberösterreichischer Landesverlag 1977, 232 Seiten Text, 7 Färb- und 323 Schwarzweißbil der, 6 Übersichtskarten, Ladenpreis S 98.—. Der Oberösterreichische Landesveriag hat in die Reihe seiner Wanderführer nun auch einen ,,Stadtführer Linz" aufgenommen. Autor ist der bekannte Geographieprofessor Dr. Otto Constantini, in der weiten Weit, aber auch in seiner Heimatstadt gut bewandert. Nach einem Abriß der Stadtgeschichte werden das ,,innere Stadtgebiet" und das ,,äußere Stadtgebiet" be schrieben. An Sehenswürdigkeiten im Stadt kern werden leicht faßlich und eingehend dar gestellt: die Martinskirche, das Linzer Schloß, das Linzer Landhaus, Minoritenkirche, Merk maie des aiten Linz, die Straßen und Häuser des ältesten Stadtkerns, der Linzer Hauptpiatz im Wandel der Zeit, die Dreifaltigkeits säule, das Rathaus, das Brückenkopfgebäude, Rundgang um den Hauptplatz, das Domgas senviertel, das Pfarrplatzviertel. Die Beschrei bung des ,,äußeren Stadtgebietes" hält sich an die historischen Straßenzüge, wie Prome nade, Herrenstraße, Landstraße und Bethle hemstraße, einbezieht aber auch die Neu bauten, die Industrieanlagen und die Grün anlagen mit Freinberg und Pöstiingberg. Den Abschluß der Beschreibungen bildet die en gere Umgebung von Linz mit den Klöstern Wiihering und St. Florian. Dieser Stadtführer ist so eingerichtet, daß der Besucher mit ihm im wahrsten Sinne des Wor tes durch Linz wandern kann. Er wird überall mit den wichtigsten Daten vertraut gemacht, auf die Schönheiten hingewiesen, es wird ihm Verborgenes bekannt gemacht und vor allem ist die Darstellung bis in die Gegenwart ge führt. Was fehlt, sind touristische Angaben, wie sie etwa der im Vorjahr im gleichen Ver lag herausgebrachte Welser Stadtführer von Helmut Grassner besitzt. Darauf wäre bei einer Neuauflage zu achten. O. W. TOPREIH+AllREIH = perfekte Reinigung und Fuiiservice Dir. Adolf Mastny Obwohl die bekannte Linzer Reinigungsfirma TOPREiN erst drei Jahre alt ist, steht sie doch schon an zweiter Steile aller oberösterreichischen Betriebe dieser Art und beschäftigt 170 Personen. Direktor Adolf Mastny aber wollte echtes Fuiiservice bieten: Ais Tochtergesellschaft wurde daher die Firma ALLREiN gegründet. In Partnerschaft mit den Persilwerken, Wien (Thompson-Produkte), und der Firma Staehle, Stuttgart (Coiumbus-Maschinen) — einem der größten Maschinenhersteller im deutschsprachigen Raum —, ist es nunmehr möglich, durch TOPREiN das Dienstleistungspersonai, durch ALLREiN aber die auf diesem Sektor nötigen Mittel und Geräte den Kunden anzubieten. Darüber hinaus wird durch die gezielte Fach beratung in a i I e n Reinigungsfragen und durch die Erstellung von konkreten Reinigungsplänen die wirtschaftlichste und problemloseste Lösung auf diesem Gebiet erreicht. TOPREIN A-4010 Linz Melicharstraße 1 Tel. 53 0 04 ALLREIN A-4010 Linz Melicharstraße 1 Tel. 58 3 34
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