Raumeindruck der berühmten Schloß bibliothek vor 1938. Die Wiederaufstellung In den vergangenen Jahren erfolgte Im Sinne einer exakten denkmalpflegerlschen Rekonstruktion. Detailaufnahme aus der Schloßbibliothek. w 4 f ftli«! Georg SIegmund von Lemberg — seit 1614 Burggraf zu Steyr — legte eine Büchersammlung an, die den Grundstock der späteren Lambergschen Sohloßbibiiothek bilden sollte. Diese Bibliothek ist heute nach der Renovierung der Räume und der sachkundigen Aufstel lung durch die Studienbibliothek Linz im Schloß zu bewundern. Sie ist im Jahre 1938 unter Denkmalschutz gestellt und mit dem Schloß zu einer Einheit erklärt worden. Die wenigen Handschriften dagegen wer den im Oberösterreichischen Landes archiv aufbewahrt. Darüber hinaus sind auch sieben Bücherkataloge erhalten ge blieben, die Karl Eugen von Lemberg selbst verfaßte, als er gezwungen war, die in den Franzosenkriegen dreimal ver lagerte Bibliothek neu zu ordnen. Er be reicherte die schon umfangreiche Samm lung mit Ausgaben lateinischer und grie chischer Klassiker. Georg Siegmund von Lamberg erstellte auch für das Jahr 1605, als er Landes hauptmann war, das erhalten gebliebene ,,Lanndts Hauptmanisch Ampts Proto koll". Schon vor der Herrschaft in Steyr waren die Lamberg literarisch tätig gewesen. Josef von Lamberg, der Obersthofmeister der Kaiserin Anna, der Gemahlin Ferdi nands, verzeichnete in einer Abhandlung die Heiraten der Hofdamen seiner Herrin, die er mit einem Gedicht auf den Tod Annas abschloß (1547). Die Tagebücher des Johann Maximilian von Lamberg aus den Jahren 1644 bis 1650 sind wertvolle Quellen zur Ge schichte des Dreißigjährigen Krieges, da bekanntlich dieser Reichsgraf als Bevoll mächtigter des Kaisers am Friedens schluß von Osnabrück teilnahm. Er legte auch ein „Verzeichnus unterschiedlicher Missiven" an, worin er die von ihm ver faßten Briefe der Nachwelt überlieferte. Die von ihm empfangenen Schriftstücke liegen im Original vor. Im OÖ. Landes archiv werden auch weitere wertvolle Ori ginalbriefe der Herren von Lamberg auf bewahrt. Das Lambergsche Archiv aus Steyr weist nicht nur in den Familienschriften, son dern auch in den Unterlagen der Herr schaft eine verhältnismäßig seltene Voll ständigkeit auf. 1938 ging der Lambergsche Besitz zu nächst an das Land Oberösterreich über. Um die gleiche Zeit wurde die Schloß kapelle profaniert und ihrer barocken Einrichtung beraubt. Nunmehr ist die Österreichische Bundesforstverwaltung Besitzerin des Schlosses und der dazu gehörigen Liegenschaften. In den Nachkriegsjahren dienten vor al lem die Räume im Bereich der Bibliothek der amerikanischen Besatzungsmacht als Büros. Dieser Umstand machte auch die Wiederherstellung und Ordnung der Bü chersammlung notwendig. Durchwegs seit den dreißiger Jahren sind im Schloß Dienststellen des Bundes und des Magistrates untergebracht: die Bundespolizeidirektion Steyr, das Gendarme rie-Abteilungskommando, das BezirksGendarmeriekommando, das Gendarme rie-Postenkommando, die Forstverwal tung der österreichischen Bundesforste
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