Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 3, 1977

Beispiel eines „Landschaftsbildes" (Acrylmalerei). Nachschöpfung eines aiten Hauskreuzes. Philosoph, der seine Erkenntnisse in Bilder umsetzt und nur zuweilen seine Gedanken zu Papier bringt — wieder voll seinem Wesen entsprechend, förmlich im Telegrammstil. Natürlich muß Josef Wimmer auch von etwas leben, muß seine Familie erhal ten und dabei hat er das seltene Glück, daß sein Beruf ihm auch Berufung ist. Wie schon erwähnt, restauriert er Bauernmöbel, alte Plastiken und schöpft dabei die in der Lehre erworbene Kenntnis von der Eigengesetzlichkeit der Farben, von ihrem Zusammenwirken, von ihren Täuschungs- und Vorstellungsmög lichkeiten voll aus. Ebenso nützt er die ses Wissen auf seinem zweiten Lieb lingsgebiet aus, bei der ,,Vervielfälti gung" von Meisterwerken der Bild schnitzerei vergangener Epochen. Er will nicht Fälschungen erzeugen und da mit das große Geschäft machen, sondern er möchte den Menschen die Möglich keit bieten, diese Wunderwerke aus tie fer Gläubigkeit und echter Handwerks kunst um sich zu haben, nicht nur in Kirchen, Klöstern und Museen voll Ehr furcht betrachten zu dürfen. Er haßt die Unwahrheit des Nachempfindens, wenn ein Mensch des 20. Jahrhunderts sich in die Zeit der Gotik zurückmeditiert und danach etwas schafft. Er stellt seine Objekte vollkommen getreu dem Origi nal auf seine eigene Art und Weise her und ist sich vollkommen darüber im kla ren, daß dies nicht Kunst, sondern Pro duktion ist, die mit echtem Inhalt er freuen und auch den Geschmack bilden soll. ,,ln jede Stube eine gotische oder barocke Darstellung", das wäre sein Traum, denn wenn ein Kind jahrelang daran vorbeigeht, sie in der Hand hält, muß ein Gefühl für die Schönheit echter Kunst wachsen und bleiben. Wie gesagt, er weiß, die Formgebung ist keine Kunst — eine gewisse schöpferische Tä tigkeit allerdings kann er in die Fassung hineinlegen und mit der Besessenheit, mit der er alles, was er beginnt, bis zur letzten Konsequenz durchführt, schafft er auch hier Einmaliges, Arbeiten, die vom bloßen Ansehen her, ohne technische Hilfsmittel, nicht vom Original zu unter scheiden sind. Das gibt ihm eine gewisse Zufriedenheit, gibt ihm die Muße, sich dann wieder seiner eigenen Kunst hin zugeben, nach seinen Gedanken zu ar beiten: ,,lch will eine Malerei, die Natur ist, hart und doch sensibel, unberechen bar und gesetzmäßig, vordergründig und voll von Geheimnissen." iW^x& - -f fs •r-n. FOR UNSERE KUNDEN HABEN WIR WELTMARKEN EXKLUSIV IM SPEZIALDEPOT Prv\\ FEINPARFUMERIE NEBEN DER BAHNHOFAPOTHEKE FIGULYSTRASSE 1, BEIM VOLKSGARTEN

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