Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 3, 1977

m reiche Rippenführung entsteht. Es Ist dies die letzte und höchste Vollendung des alten Raumgedankens. Kam das Sechseck vom Innviertel In das Landl und verband sich hier mit der heimischen Tradition, so strömt diese Verschmelzung schließlich wieder zu rück In das Innviertel, wie die Bauten von Talskirchen, St. Florian am Inn und Sankt Willibald, die von Schöndorf beeinflußt sind, dokumentleren. Aber auch das Mühlvlertel profitierte von diesen viel fachen Schichtungen und Überlagerun gen, was in Kreuzen, Mauthausen und Ried i. d. Riedmark zu recht eigenwilli gen und interessanten Schöpfungen ge führt hat. Zum Schluß sollen noch die bereits ein gangs zitierten Sonderleistungen der oberösterreichischen Hallengotik hervor gehoben werden: Steyr, über dessen Ein fluß oiben schon berichtet wurde und Enns. Die Pfarrkirche von Steyr steht in ganz enger Beziehung zum Bau der Wiener Stephanskirche und der damalige Hüt tenmeister von Wien, Franz Puchsbaum, lieferte 1443 eigenhändig die Pläne. Der Bedeutung des Baues Rechnung tragend, verlegte Puchsbaum zur Bewältigung der Aufgabe sogar eine Viertellade der Wie ner Hütte nach Steyr, so daß der Bau mit Recht dem großen Vorbild, dessen RIppengllederung der Seitenschiffe hier Ins Mittelschiff übertragen wurde, ver gleichbar ist. Um die Raumeinheit der Halle möglichst ungebrochen zum Aus druck kommen zu lassen, schob man die MIttelapsls mehr an die Apsiden der Seitenschiffe heran, wodurch in der Außenerscheinung ein bewegtes vielkan tiges Gebilde erzielt wurde.

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