St. Leonhard b. Freistadt, Pfarrkirche. Blick vom Chor ins Langhaus, dessen dreischiffig, dreijochige Halle im Grundriß ein Vierstützenquadrat bildet. Das Sterngewölbe stammt aus dem 1. Drittel des 16. Jahr hunderts und wurde im Mittelschiff 1890 nach Brand erneuert. Aufnahme: R. Mair •t AirWiT. ■« ÄäiüV ÜH II ii ÜE ■ reichsten Form In der Zisterzienserkirche von Zwettl, deren Chorhaupt 1343 be gonnen wurde. In Baumgartenberg, das direkt auf den Errungenschaften Zwettls aufbaute, läßt sich die einstige Pracht nach der Barockisierung durch Carlo Antonio Carlone nur mehr erahnen. Nach der Mitte des 15. Jahrhunderts rückte Freistadt immer mehr in das Zen trum gotischen Bauschaffens. Und in dem von da ausgehenden Strahlungs bereich steht auch die schönste goti sche Hallenkirche des Mühlviertels, die Pfarrkirche von Königswiesen. Dieser Bau, der zeitweilig dem Schöpfer des Chorbaues der Freistädter Pfarrkirche, Mathes Klayndl, zugeschrieben wurde, ist ein Kleinod spätgotischer Architektur und zählt zu den bedeutendsten Schöp fungen dieser Epoche. Den in vier Jo chen zweischiffig angelegten Raum über spannt ein unendlich mannigfaltiges, um 1520 anzusetzendes Schlingrippen gewölbe, dessen Figurationen in ihrer dynamischen Rhythmik die architektoni sche Spielart des Donaustils veranschau lichen. Nun aber über die Donau in die Herz landschaft Oberösterreichs, ins Landl! Fast ausschließlich herrscht hier die Zweischiffigkeit vor, die sich ebenso in ihrer Kernform, dem Einsäulenraum, wie etwa in Pasching (um 1500), erhalten hat. Auch der wichtigste Bau dieser Land schaft, die in der 2. Hälfte des 15. Jahr hunderts errichtete Stiftskirche von Lam bach, dürfte ein sehr schmaler, überaus hoher, zweischiffiger Bau gewesen sein. Das Leitmotiv der Landschaft ist die Zweiparallel-Rippenfigur, die immer wie der, wie in Pötting, Weißkirchen, Weigersdorf, in der ehemaligen Bürger-
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