Unten: Etwa 10 cm großer Vivianitkristall von Cavnik (Kapnik), Rumänien — Neu erwerbung. Aufnahme: E. J. Zirkl Unten: Systematische Hauptsammiung. Mangandendriten auf Quarzit aus Johannesbad in Böhmen, gespendet 1892 von R. Bachofen von Echt. Aufnahme: E. J. Zirki Unten: Titeiseite des Verzeichnisses der Mineraiiensammiung des Roger von Ruters hausen, die 1782 nach Kremsmünster kam. Aufnahme: E. Widder diese Klötzchen wurden schon seinerzeit die vom Kalligraphen P. Wolfgang Danner (1792 bis 1854) geschriebenen Etiketten geklebt. Doch in späterer Zeit konnte die schöne Schrift Danners nicht mehr nach gemacht werden. So fanden sich die ver schiedensten Schriftzüge nebeneinander, aus allerjüngster Zeit sogar mit Schreib maschine geschriebene Etiketten. Da so wohl in den Laden, als auch in den Vitri nen so manches aufbewahrt bzw. zur Schau gestellt wurde, was z. T. gar nicht in eine Mineraliensammlung gehört (wie Fossilien oder rezente Conchilien) oder nicht ausstellenswert ist (z. B. zu viele ähnliche Stücke vom gleichen Fundort), machte sich alsbald ein unerträglicher Platzmangel bemerkbar. Dadurch wurde eine laufende Verbesserung der Schauund Lehrsammlung durch die beiden letz ten Kustoden weitgehend erschwert. Trotzdem wurde damals noch eine Lager stättensammlung und eine mineralgene tische Sammlung aufgestellt. Anläßlich der Restaurierung der Sternwarte mußte daher das Mineralogische Kabinett voll kommen neu gestaltet werden. Einen ge wissen Vorteil brachte die Übersiedlung vom dritten in das zweite Stockwerk des ,,Mathematischen Turmes". Aber von An fang an war festgelegt, daß die alten spätbarocken Möbel von Abt Erenbert Meyer aus der Zeit um 1780 erhalten bleiben mußten, um den stilvoilen Charakter des Raumes zu bewahren. Lediglich eine moderne Beleuchtung wurde in die Vitrinen eingebaut und für drei Fensternischen neue Schaukästen angeschafft. Das Konzept der Neuaufsteliung enthielt, entsprechend dem vorhandenen Material die Gliederung in mehrere Teilsammiungen, und zwar: 1. Flistorische Sammlung: Entwicklung der Sammeltätigkeit und der mineralogi schen Wissenschaft in Kremsmünster. 2. Als Gegengewicht hiezu: eine Aus wahl von Mineralien, die als Rohstoffe in der modernen Industrie oder im Kunst gewerbe Verwendung finden. 3. Kristalisammlung und Kristallmodelisammlung 4. Schmuck- und Edelsteinsammlung 5. Meteoritensammlung 6. Die systematische Hauptsammlung Die historische Sammlung, die in der er sten Tischvitrine und in einer kleinen Fenstervitrine untergebracht ist, steht praktisch im Zentrum des Raumes und somit im Mitteipunkt des Mineralogischen Kabinetts. Der Beginn der Sammlung, der zweifellos in früheste Zeit zurückreicht, und — wie bereits P. Sigmund Fellöcker 1864 schreibt - ,,mehr Sache des Zufails" war, wird durch einige Objekte charakterisiert, die einerseits durch ihre Form, Farbe oder Struktur, andererseits durch ihre beson deren Eigenschaften den Menschen auf gefallen sind. Unter anderem werden fos sile Haifischzähne als ,,Natternzungen", Limonitkonkretionen als „Klappersteine" bzw. „Adlersteine", dann Magnetit als ,,Segelstein", Bernstein ais „Augstein", und einige weitere Kuriositäten bzw. Rari täten gezeigt. Aus alten Büchern zitierte Texte sollen erläutern, welche Kräfte und Wirkungen man diesen Steinen zuge schrieben hat. Den Übergang zur systematischen An lage einer Sammlung stellen der Katalog von Roger von Rutershausen (Kopien der Titelseiten in einer Fensternische) und ein Inventarbuch dar, das zwischen 1778 und 1832 von P. Erenbert Richter, P. Benno Waller und P. Marian Koller angelegt wurde und mehr als 4000 Nummern um faßt. Dazu gibt es noch eine Anzahl von Mineralstücken mit den alten Original etiketten. Die rasche Zunahme und ebenso rasche Verbreitung wissenschaftlicher Erkennt nisse in der ersten Häifte des 19. Jahr hunderts drückt sich auch in Kremsmün ster durch das reichliche Vorhandensein von wissenschaftlichen Geräten, Präpa raten und Kristallmodelien aus. Die aus gestellten Objekte: Anlegegoniometer, Wollaston'sches Reflexgoniometer, Haidinger'sche Loupe, Reisemikroskop von Plössi, pieochroitische Präparate und eine Turmalinzange sind nur eine kieine Auswahl davon. Die zweite Hälfte des 4*. -J -i'. CAT4L0GÜ5 '/jf. demcLtbc läijßwpücas SilLmCL ■ß\pßrü ckl^dershaasm SX.Slßt.iTii.CJL.S .0 ^frru "Svfcjlor'^oümfr tn ücr-s ^niinal-^TirlSf?' ■I' 7 Ö o.'
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