Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 2, 1977

Oben: Goldohrgehänge mit Fischdarstellung aus LInz-Zizlau. Darunter: SIchelmondförmiger Schmuck anhänger aus Bronze, Fundstelle Laurlacum Lorch, 6./7. Jahrhundert. Links daneben: Gegossene Bronzebeschlage eines awarlschen Waffengürtels aus Micheldorf. Rechts daneben: Silberne Riemenzunge aus LInz-ZIzlau (rechts im Bild) und bronzene Riemenzunge aus Überackern (links im Bild), 7. Jahrhundert. — Aufnahmen: Elersebner Strom sickerte dabei über Reichenau und Salzburg ein, wo sich der irische Bischof Virgil angeschickt hatte, den Mutterdom der bairischen Kirche zu errichten, und wo Mönche seiner Heimat als Handwer ker, Maler und Schreiber tätig waren. Auch im jungen Kloster Mondsee hat man eine Schreibschule nachgewiesen, der man u. a. jenen berühmten, reich illustrierten Psalter zuschreibt, der sich im persönlichen Eigentum des Herzogs Tassilo befunden haben dürfte und nach dessen Sturz in ein nordfranzösisches Kloster gebracht worden ist, wo er nahe zu ein Jahrtausend lang gehütet wurde, bis er schließlich in der Bibliothek der Medizinischen Fakultät von Montpellier seinen heutigen Bestimmungsort fand. Von einer Mondseer (oder Salzburger) Werkstätte könnte nach neueren For schungen auch jener von einem Gundpald signierte („Gundpald fecit") Kelch stammen, der in Petöhaza bei ödenburg gefunden wurde und vielleicht als Meß kelch eines bairischen Glaubensboten diente. Dieser Gundpald-Kelch, im Umriß und den Proportionen stark dem TassiloKelch gleichend und wie dieser mit einem Drehring am Nodus versehen, ist nur mit einem einfachen, aber sehr signifikanten Flechtbandornament verziert, hat also nicht jene kostbare Ausstattung aufzuwei sen, die dem Stifterkelch des Herzogpaa-

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