Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 2, 1977

Die „Oberösterreichischen Heimatblätter" im vierten Jahrzehnt Eine landeskundliche Zeitschrift stellt sich vor Nach dem Ersten Weltkrieg setzte in ganz Österreich In verstärktem Ausmaß, ins besondere Im Zusammenhang mit dem „Heimatschutz", die Herausgabe landesund volkskundllcher Zeitschriften ein. Un ser Bundesland ist in diesem Reigen wür dig vertreten durch die 1919 von Adalbert Depiny begründete ,,Zeitschrift für ober österreichische Geschichte, Landes- und Volkskunde", die er unter dem Titel „Heimatgaue" im Verlag Pirngruber in Linz herausgab. Die ,,Heimatgaue" er schienen bis 1938. Ab diesem Jahr konnte Eduard Krichbaum, jener ebenfalls so verdiente Landeskundier, Heimatpfieger und Voiksbiidner, bis 1941 die Zeitschrift unter dem Titel „Der Heimatgau" weiter führen. Nach der Zäsur durch den Zweiten Weit krieg erschien im Jahre 1947 die erste Nummer der „Oberösterreichischen Heimatbiätter" als Nachfoigepubiikation der ,,Heimatgaue". Ais Herausgeber zeich nete das Institut für Landeskunde, des sen Leiter, Franz Pfeffer, zugleich auch der Schriftleiter dieser neuen Zeit schrift war. in seiner Einleitung im ersten Heft schreibt Franz Pfeffer: ,,Die,Oberösterreichischen Heimatblätter' wollen der Pflege der Heimatkunde, des Voikstums und der bodenständigen Kul tur Oberösterreichs dienen ... in den Bei trägen der ,Heimatblätter' soll in mög lichster Vielseitigkeit, in sorgfältiger Dar stellung und wissenschaftlicher Zuver lässigkeit das Bild des Landes ob der Enns erstehen: seine Landschaft mit der Besonderheit ihrer geographischen Lage, der Vielfalt ihrer Formen und geschichtsbiidenden natürlichen Gegebenhelten, die Geschichte des Landes, sein Werde gang als alter Kultur- und Siedlungs boden, als Durchgangs- und Grenzland In der Verbindung von Alpen- und Donau raum, als wichtiges Wirtschaftsgebiet, als Schauplatz kultureller Leistungen im Schaffensbereich der bildenden Kunst, Musik, Dichtung, des Theaters, der Wis senschaft und Technik, sein Volkstum mit der Fülle seiner Lebensäußerungen und Erscheinungsformen." An dieses umfassende Konzept haben sich die jeweiligen Schriftleiter der ,,Hei matblätter" so gut als möglich nunmehr bereits über 30 Jahre lang gehalten. Als Franz Pfeffer im Jahre 1966 starb, über nahm Ernst Burgstaller die Leitung des Institutes für Landeskunde und damit auch die Redaktion der ,,Oberösterrei chischen Heimatblätter". Ende 1971 ergab sich durch die Auf lösung dieses Institutes als selbständige Einrichtung des Landes nicht nur ein Wechsel In der Herausgabe, sondern auch wieder in der Schriftleitung. Mit Beschluß der oö. Landesregierung vom 20. Dezem ber 1971 wurde die Fortführung der Her ausgabe der „Oberösterreichischen Hei matblätter" und einiger anderer Agenden der Landeskunde dem ,,Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Ober österreich" übertragen, dessen Leiter Al demar Schiffkorn ist. Die ,,O0. Heimatblätter" waren ur sprünglich als Vierteljahresschrift geplant und herausgegeben, doch ergaben sich schon bald vereinzelt Doppelnummern. Aus verschiedenen praktischen Erwägun gen wurde die bereits 1963 eingeführte Publikation von je zwei Doppelnummern pro Jahr auch von der neuen Schriftleltung beibehalten. Der Umfang der Zelt schrift beträgt pro Nummer ca. 100 Sei ten mit vielen Textabbildungen und einer kleinen Bildbeilage auf Kunstdruckpapier. Nach dem Aufsatzteil mit Beiträgen aus den verschiedensten Sparten der Landes kunde folgen kleinere Mitteilungen, Wür digungen und Nachrufe, und als Abschluß Buchbesprechungen. Ein Blick in die Re gister — ein erstes erschien 1967 zu den Jahrgängen 1—20, ein zweites zu den Jahrgängen 21—30 wurde für das nächste Heft der ,,00. Heimatblätter" (31. Jg., Heft 1/2) vorbereitet - zeigt die enorme Vielfalt der Beiträge auf. Die Auflagenhöhe der Zeitschrift beträgt zur Zelt 1000 Exemplare. Ein besonderer Erfolg war die ,,Bauernkriegs-Nummer" (29. Jg., Heft 3/4), die nachgedruckt werden mußte. Daß der Preis von S 60.— für jede Nummer der ,,00. Heimatblätter" gehalten werden kann, ist nur infolge der großzügigen Förderung durch das Land Oberösterreich möglich. Dietmar Assmann

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