Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 2, 1977

Mühlviertler Heimatblätter Die offizielle Gründung der Mühlviertler Künstlergilde, dokumentiert durch die Eintragung im Vereinskataster, kann mit dem Jahr 1955 festgesetzt werden. Die Gründungsmitglieder dieser heute weit über die Grenzen Oberösterreichs hinaus bekannten Künstlervereinigung wollten schon bald nach der Gründung auch ein eigenes publizistisches Organ heraus geben. Der damalige Straßenbahnschaff ner Heinz Scheibenbogen gründete mit Rudolf Pfann im Jahre 1961 die „Mühl viertler Heimatblätter". Vor diesem Zeit punkt hatte man für die Mitglieder der Mühlviertler Künstlergilde eine hektographierte Zeitschrift herausgegeben. Ab dem Jahre 1961 druckte man diese Publi kation. Rudolf Pfann fühlte die Verpflichtung in sich, dem Landesteil nördlich der Donau wieder ein Periodikum zu widmen, nach dem die einstigen ,,Riedmarkhefte" und die ,,Beiträge zur Landes- und Volks kunde des Mühlviertels" schon lange nicht mehr erschienen. Heinz Scheiben bogen war schon im Gründungsjahr der „Mühlviertler Heimatblätter" ausgeschie den, also redigierte Pfann nun allein diese Monatsschrift, die ab 1962 in Ab ständen von zwei Monaten erschien, spä ter in eine Vierteljahresschrift umgewan delt wurde. Man hatte folgende Vorstellungen über die Zielsetzungen dieser Zeitschrift: Vor erst sollte in jeder Nummer ein Künstler der ,,Mühlviertler Künstlergilde" in Wort und Bild vorgestellt werden. Diese Künst lerporträts sind bis zum heutigen Tage Hauptbestandteil der jetzigen Vierteljah resschrift. Aber auch die Heimatkunde sollte nicht zu kurz kommen, fühlt man sich doch verpflichtet, den lange Zeit etwas stiefmütterlich behandelten Lan desteil nunmehr der Bevölkerung wieder näherzubringen. Also schrieben Histori ker über die verschiedensten Ereignisse im Mühlviertel. Mitunter wurden auch ganze Hefte einem bestimmten Thema gewidmet, beispielsweise gibt es eine Nummer über Helfenberg, eine andere wieder behandelte etwa Bad Leonfelden usw. Eine wichtige Aufgabe sah die Schrift leitung schon vom Beginn an in der För derung des heimischen Schrifttums. Nicht nur Gildenmitglieder, die sich literarisch betätigten, kamen zu Wort. Auch anderen Schriftstellern, die erst am Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit standen, wurden die Spalten der Zeitschrift geöffnet. Als wichtiges Anliegen sah es die Schriftleitung immer wieder an, auf ak tuelle kulturelle Begebenheiten des Lan des Oberösterreich einzugehen und dar über zu berichten. Die Landesausstellun gen fanden in den Blättern immer wieder einen Niederschlag. Ob es sich um ,,Die Kunst der Donauschule" handelte oder um die große Ausstellung im Stift Rei chersberg, die ,,Mühlviertler Heimatblät ter" berichteten darüber. Beispielsweise schreibt in der Nr. 2 des diesjährigen Jahrganges Dr. Ursula Kammesberger über die Landesausstellung anläßlich des Jubiläums ,,1200 Jahre Kremsmünster". Auch das Bauernkriegs jahr wurde in der Zeitschrift der Mühl viertler Künstlergilde behandelt. Der Jahrgang 1977 brachte im Heft 1 einen umfassenden Artikel über die österreichische Militärmusik, gedachte des 70. Geburtstages des Mühlviertler Malers Albrecht Dunzendorfer und stellte den Künstler Hans Köttensdorfer vor, der sich als Medailleur einen Namen gemacht hat. Heft 2 ist u. a. dem Leiter der „ZülowGruppe" in der Mühlviertler Künstler gilde Prof. Ernst Balluf gewidmet, der heute als Zeichner und Maler weit über die Grenzen unseres Landes hinaus be kannt geworden ist. Heft 3 erscheint im Herbst und enthält literarische Beiträge von Schriftstellern in der Mühlviertler Künstlergilde, die haupt sächlich den Landstrich nördlich der Do nau beschreiben werden. Auch Prosa arbeiten und Gedichte von Literaten, die nicht der Gilde angehören, wird dieses Heft enthalten, ist man doch bemüht, den Kreis der schreibenden Künstler immer wieder zu erweitern. Heft 4 wird wieder das Künstlerporträt eines Mitgliedes und heimatkundlichen Stoff über das Mühlviertel enthalten. Die „Mühlviertler Heimatblätter" erschei nen im OÖ. Landesverlag und erreichen mit vier Heften im Jahr einen Gesamt umfang von 140 Seiten. Format 17 X 24 Zentimeter, broschiert, reich bebildert. Das Jahresabonnement kostet S 96.— (zu züglich Porto); Einzelpreis pro Heft S 30.-. Die Zeitschrift ist über jede Buch handlung oder auch beim Verlag direkt erhältlich. Rudolf Pfann

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