Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 2, 1977

Unten: Oö. Landesmuseum Linz: J. M. Neder, Das Geburtstagskind Aufnatime: M. Eiersebner Unten rechts: Stiftssammiungen Kremsmünster, Biedermeierraum: J. M. Neder, Die Kräutlerin (Mutter des Künstlers). Aufnahme: Bundesdenkmaiamt Wien (Kirchhot) I k #- fe vorzugt, Statik. Eine seitsame Verbin dung von Lyrismus und geschlossener Kraft gibt seiner Kunst einen einsamen Zauber. Kompromißlose Hingabe ist ty pisch für ihn. Seine Vorwürfe sind beliebt und werden immer wieder bestellt. Er führt uns in die Heurigengärten, in die Wirtshäuser, zu einem Kirchtag in Sievering, zu Kirchtagraufereien. Vielfigurige Bilder: Volksfest mit Kindertanz und die Döblinger Nationalgarde 1848, mit gro ßem Ernst der uniformierten Männer in den Gesichtern, pflegte Neder zu malen. Naive Kunst, wenn man will, stets ehr lich, nie prunkend, niemals blendend, niemals ein Haschen nach Effekt. Immer noch ist er dem holländischen Dunkel der Räume verpflichtet. Tiere und Kinder sind nicht ohne Liebe gemalt oder ge zeichnet, auch im Einfachsten zeigt er Ehrfurcht vor dem Leben. Unser Knabe, mit dem an den Arm gebundenen Gratulationsbuschen, mag dafür sprechen. Die Heimkehr der Herde läßt den Künstler in ihrer Parallelkomposition eine prächtige Blockartigkeit erzielen. Ein geradezu zeit loses Bild ist ihm damit gelungen. Von hier aus läßt sich verstehen, daß ihn

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